Schon Luther wusste, Erfurt liegt am besten Platz

Das Congress Center der Messe Erfurt GmbH war Veranstaltungsort zweier Mitteldeutscher Energiegespräche (MDEG), des 3. und des 12. Das Foto entstand kurz vor Beginn des 12. MDEG am 06. April 2017. Fotos: B. Neumann

Schon Luther wusste, Erfurt liegt am besten Platz:

Rückenwind im Herzen Deutschlands (3*)

Drei neue Messeveranstaltungen und zahlreiche Kongresse in 2018/Interview mit
Messe-Geschäftsführer Michael Kynast

Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH

Am 10. November 2017 beging die Erfurter Messe GmbH im Beisein von Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sowie zahlreichen weiteren Gästen in einer Feierstunde ihr 20-jähriges Bestehen. AKTUELLES berichtete mit Anmerkungen eines “Mitstreiters und Zeitzeugen vergangener Tage” darüber.

Bereits zu diesem Ereignis konnte Michael Kynast als neuer Geschäftsführer des Unternehmens Vergangenes würdigen und Künftiges hervorheben.

Nunmehr liegt das erste unter seiner Verantwortung abgeschlossene Geschäftsjahr des Unternehmens vor. Das ist Anlass genug, Michael Kynast um eine kurze Würdigung und um einen Ausblick zu bitten.

Michael Kynast (Mitte) anlässlich des 12. Mitteldeutschen Energiegesprächs im Gespräch mit Dr. Hubert Aulich, CEO SC sustainable concepts GmbH (li.), und Matthias Wierlacher, Vorstandsvorsitzender Thüringer Aufbaubank Anstalt öffentlichen Rechts (re.).

Herr Kynast, die Ergebnisse des ersten vollständigen Messe-Geschäftsjahrs unter Ihrer Verantwortung liegen vor und zeigen eine sehr erfolgreiche wirtschaftliche Tätigkeit?

Ja, das stimmt. Es war mit 8,3 Millionen Euro Umsatz das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr in einem ungeraden Messe- und Veranstaltungsjahr. Da wir in geraden Jahren mehr Messeveranstaltungen bei uns haben, erwarte ich auch im Jahr 2018 hervorragende Bilanzzahlen. Die Buchungslage ist sehr gut und das gibt uns nun natürlich finanziellen Rückenwind für dringend anstehende Modernisierungstätigkeiten im gesamten Messegelände.


Was sind die Gründe für diesen Erfolg?

Ausschlaggebend ist natürlich, dass es uns gelungen ist, im vergangenen Jahr viele attraktive Großveranstaltungen auf der Messe durchzuführen. Das reicht von ausverkauften Konzerthighlights wie etwa Clueso, Die Toten Hosen oder Udo Lindenberg über große Tagungsveranstaltungen wie etwa den HNO Kongress, die Expert Hauptversammlung oder das Mary Kay Meeting bis hin zum erfolgreichen Portfolio unserer Messen und Ausstellungen.

Darüber hinaus haben wir unsere internen Prozesse und Abläufe analysiert und Kosten optimiert.

 


Nun sucht ja jede Messe ihr Alleinstellungsmerkmal. Wie könnte ein solches mitten in Thüringen und damit in Zentraleuropa aussehen?

Es kommt uns nicht darauf an, gegenüber unseren Kunden und potentiellen Kunden mit dem einen Alleinstellungsmerkmal zu punkten. Unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Kunden ihre Entscheidung für eine Messebeteiligung oder für einen Kongress nicht aus nur einem Argument heraus treffen. Wie schon Reformator Martin Luther wusste, liegt Erfurt am besten Platz. Die Eröffnung des ICE-Knotens Erfurt im Dezember 2017 hat uns hier einmal mehr noch zentraler, noch schneller und noch komfortabler erreichbar gemacht. Die infrastrukturelle Anbindung ist ideal für Messe- und Kongressteilnehmer aus ganz Deutschland. Unser multifunktionales Messegelände ist kompakt und flexibel. Fast jeder Kundenwunsch lässt sich in unseren Räumlichkeiten realisieren. Und natürlich punktet Erfurt darüber hinaus mit seinem städtischen Flair und kulturellen Angeboten.

 

Stellen Sie damit auch auf Zukunftsprojekte ab?

Wir sind schon mittendrin in der Zukunft! Allein 2018 gehen drei neue Messen bei uns an den Start und wir haben viele Großkongresse mit jeweils mehr als Tausend Teilnehmern bei uns auf dem Gelände. Um unsere Position als führender Kongress-, Messe- und Eventstandort im Herzen Deutschlands weiter ausbauen zu können, werden wir nicht nur unsere Vertriebsaktivitäten stark ausbauen, sondern vor allem in die Attraktivität unseres gesamten Messegeländes, mit der Unterstützung unseres Gesellschafters, dem Freistaat Thüringen, kräftig investieren.

 


Seit Dezember vergangenen Jahres ist Erfurt “aktiver” ICE-Knotenpunkt. Ist die Messe hierfür gerüstet, und wie könnte eine Koordinierung unterschiedlicher Anbieter, wie die neue Arena, die ICE-City und anderer erfolgreich gelingen?

Mit der Arena Erfurt haben wir in 2017 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um Synergien bei Kunden-Anfragen und Marketingaktivitäten zu erreichen. Mit wichtigen städtischen und regionalen Playern im Tourismus-Marketing sind wir im Austausch und schieben verstärkt gemeinsame Aktionen zur besseren Vermarktung von Thüringen als Kongressdestination an. Besonders der Ausbau der Hotelkapazitäten ist im Zusammenhang mit der Entwicklung der ICE-City für uns von wesentlichem Interesse.

Michael Kynast (2. v. li.) zum 12. Mitteldeutschen Energiegespräch neben Hoang Huy Tran, Inhaber der Design & Kreativagentur Transmedial (li.). Im Weiteren (v. l. n. r.) Matthias Wierlacher, Vorstandsvorsitzender Thüringer Aufbaubank Anstalt öffentlichen Rechts, Uwe Zimmermann, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund, Rainer Otto, Geschäftsführer Vi-Strategie GmbH, André Horn, Partner Corporate Finance Leiter Branchencenter Energiewirtschaft der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dr. Oliver Rottmann, Geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig, Mike Diekmann, Direktor  Leiter Handelsservices der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft und Dr. Sebastian Lührs (, hier als Vertreter von E.ON Deutschland  E.ON SE).

(*In loser Folge bittet der Verlag Vi-Strategie unter der Rubrik AKTUELLES Experten, Zeitzeugen und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte um Antwort zu allgemein-interessierenden Fragen.
Im 3. Interview (Sehen Sie bitte auch AKTUELLES vom 05. und 20. Januar 2018) gibt der Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH Michael Kynast Auskunft über das erste von ihm verantwortete Messe-Geschäftsjahr und die künftige Ausrichtung des Unternehmens.)