Partner der Vi-Strategie GmbH gewinnt German Brand Award 2018: Die Design- & Kreativagentur TRANSMEDIAL

Hoang Huy Tran Inhaber/Creative Director von TRANSMEDIAL. Foto: TRANSMEDIAL, unter: www.transmedial.de.

Partner der Vi-Strategie GmbH gewinnt German Brand Award 2018: Die Design- & Kreativagentur TRANSMEDIAL

“Wir können gut um die Ecke denken und befassen uns vor allem mit sozialen und ästhetischen Aspekten” – Stets offen für neue Ideen

Interview mit Inhaber und Creative Director Hoang Huy Tran zu seiner Sicht auf Erfolg, aber auch über die Bedeutung von Heimat für ihn

 

Zeitz, die Dom- und Residenzstadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt hat innerhalb der letzten Jahre vor allem durch den Wegzug von immer mehr junger Menschen negativ von sich Reden gemacht. Der Deutschlandfunk beispielsweise titelte im September 2017 mit den Worten „Fast schon eine Geisterstadt“. Umso erfreulicher ist es, dass einige Unternehmen sich davon nicht unterkriegen lassen.

Eines dieser Unternehmen ist die Design- & Kreativagentur TRANSMEDIAL. Seit nunmehr 11 Jahren hat das Unternehmen seinen Sitz in Zeitz. Zahlreiche Auszeichnungen, wie in diesem Jahr der German Brand Award, machen deutlich, wie erfolgreich die Zeitzer „Kreativköpfe“ von TRANSMEDIAL sind.

Der Inhaber und Creative Director Hoang Huy Tran hat sich vor 11 Jahren ganz bewusst für Zeitz entschieden und wird der Stadt auch weiterhin treu bleiben.

AKTUELLES hat nach der Auszeichnung der Kreativagentur mit dem German Brand Award 2018 die Gelegenheit genutzt, mit Hoang Huy Tran über die gemeinsame Zusammenarbeit und das Leben sowie Arbeiten in Zeitz zu sprechen.

Lieber Huy, ich darf an dieser Stelle, entgegen normaler Gepflogenheiten, aus dem förmlichen “Sie” in das partnerschaftliche “Du” wechseln, da unsere Unternehmen, TRANSMEDIAL und die Vi-Strategie GmbH, aber auch wir, seit vielen Jahren sehr erfolgreich und damit auch sehr eng in verschiedenen Projekten zusammengearbeitet haben und auch arbeiten. Was meinst Du, was ist hierbei das Erfolgsrezept?

Für mich besteht das Erfolgsrezept von Zusammenarbeit darin, dass unterschiedlicher Input zusammenkommt. Jeder Kooperationspartner hat seine ganz individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen, sodass man zusammen immer mehr erreicht als allein. Man ergänzt sich.

Wichtig ist dabei vor allem eine Vertrauensbasis zu haben. Das bedeutet, man muss offen sein für neue Ideen und Ansätze und auf das Knowhow des jeweils anderen vertrauen können.

 

Wenn ich es richtig erkenne, und das kam ja auch im Interview mit dem Film-Team der Vi-Strategie GmbH ALUMATEL, in AKTUELLES vom 31. Juli 2018 nachlesbar, zum Ausdruck, sind Vertrauen und das Vorhandensein von Kernkompetenzen für Dich wichtige Treiber partnerschaftlicher Zusammenarbeit.

Was können TRANSMEDIAL, ALUMATEL und Vi-Strategie GmbH voneinander lernen?

Als Consulting-Unternehmen, denke ich, liegen eure Stärken vor allem in organisatorischen und strategischen Bereichen. Ihr arbeitet mit Struktur und Analyse.

Die Kreativbranche aber hat ihren Fokus auf anderen Fähigkeiten – z.B. können wir gut „um die Ecke denken“, wir befassen uns vor allem mit sozialen und ästhetischen Aspekten.

Deswegen würde ich es auch nicht als ein „Voneinander-Lernen“ bezeichnen, sondern eher als gegenseitige Bereicherung, als Synergie.

Dafür ist es nicht notwendig, sich die Fähigkeiten des anderen anzunehmen, sondern vor allem sozial kompetent zu sein, aufmerksame und respektvolle Zusammenarbeit sind die Stichworte.

Wo bilden die Stärken der jeweiligen Unternehmen eine gemeinsame Schnittmenge, die es gilt erfolgreich zu erschließen?

Ich denke, die gemeinsame Schnittmenge ergibt sich aus der familiär-freundschaftlichen Zusammenarbeit. Aus einer Kooperation wie der zwischen TRANSMEDIAL und Vi-Strategie ergeben sich neue Geschäftszweige und Projekte. Denn, wenn Knowhow und Expertise aus der Designbranche sowie Beratungskompetenz aus der Wirtschaft zusammenkommen, sind die gemeinsamen Schnittmengen gleich die Ergebnisse der Zusammenarbeit.

Paul und Hendrik von ALUMATEL waren dagegen lange Zeit freie Mitarbeiter für TRANSMEDIAL, da wurden die Stärken gemeinsam herausgebildet. Da beide Unternehmen zur Kreativbranche gehören, gibt es zwangsläufig viele gemeinsame Schnittmengen.

 

Nehmen wir die Digitalisierung und Dein umfangreiches Wissen in diesem Bereich, lohnt es sich hier gemeinsame Konzepte als kreative Schnittstelle zwischen Medienleuten, Designern und Consultants zu kreieren?

Kooperationen innerhalb der Kreativwirtschaft wie auch mit anderen Branchen ist für mich schon lang von Bedeutung – gerade in Bezug auf die Digitalisierung.

Bestes Beispiel hierfür ist unser Initiativprojekt INKA+. Diese Netzwerkplattform digitalisiert unsere Region und verhilft zu neuer Zusammenarbeit. Hier kann jeder zu gemeinsamen Ergebnissen, zum vielfältigen Austausch, zur Digitalisierung beitragen – Publizisten, Journalisten, Designer, Mediengestalter, IT-Experten, Künstler aber auch Handwerker und Menschen anderer Branchen.

Hoang Huy Tran Inhaber/Creative Director von TRANSMEDIAL und Rainer Otto Geschäftsführer der Vi-Strategie GmbH beim 11. Mitteldeutschen Energiegespräch im CLUB INTERNATIONAL in Leipzig. Foto: Lutz Zimmermann, unter: www.lz-fotografie.de.

Hoang Huy Tran Inhaber/Creative Director von TRANSMEDIAL bei der INKA+ Projektpräsentation. Foto: TRANSMEDIAL, unter: www.transmedial.de.

Gibt es darüber hinaus denkbare Projekte, die Dir sehr am Herzen lägen?

Als Agentur sind wir inzwischen deutschlandweit gut aufgestellt, aber was mir dennoch besonders am Herzen liegt, ist die Region, in der ich lebe und arbeite. Ich habe gerade INKA+ erwähnt – die interaktive Netzwerkplattform und Karte für den Burgenlandkreis; die Kampagne „Wir sind Zeitz“, die Kooperationen mit regionalen Unternehmen – regionale Projekte reizen mich eigentlich immer wieder.

Doch natürlich wäre in diesem Zusammenhang auch denkbar und erstrebenswert diesen Einsatz weiter auszudehnen. Auch angrenzende Regionen brauchen Engagement für mehr Aufmerksamkeit und Fortschritt. Man muss den Ausdruck „unsere Region“ nur weiter fassen, neu definieren.

Schließlich hat TRANSMEDIAL inzwischen auch eine Anlaufstelle in Leipzig. Warum also nicht auch Projekte in Sachsen oder Thüringen?

 

Nun aber zu Dir, Du bist Diplom Designer mit Fachhochschulabschluss. Wie kam es zu dieser Berufswahl?

Ich fühlte mich schon immer zu kreativen Tätigkeiten hingezogen. Als Jugendlicher habe ich schon gern fotografiert, gemalt, gezeichnet und mich mit Musik beschäftigt. Das Interesse an Design war auch schon immer da.

Und nachdem ich meinen Abschluss an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht hatte – mit dem Schwerpunkt in BWL – da wollte ich zurück zur kreativen Richtung.

Ich habe mich für Design entschieden, weil in kaum einer anderen Branche so viel Freiheit im Denken möglich ist.

 

Vor kurzem habt ihr, TRANSMEDIAL, sogar in zwei Kategorien, den German Brand Award 2018 erhalten; dazu an dieser Stelle noch meinen herzlichen Glückwunsch.

Der Award ist eine sehr „begehrte“ Auszeichnung in eurer Branche. Was war das für ein Gefühl in dieser Form und dann auch noch zweimal ausgezeichnet zu werden und wofür habt ihr diese Awards erhalten?

Wir haben uns mit der neuen Corporate Identity der Silbitz Group beworben. Wir hatten der Gießereigruppe ein komplett neues Markenbild gegeben. Dafür gewannen wir in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy, Management und Creation“ eine besondere Ehrung für Brand Design. Zusätzlich kam dann noch die Ehrung als „Employer Brand of the Year“ hinzu. Das war einer von nur 10 Preisen in der sogenannten Königsklasse – „Excellence in Branding“.

Und laut dem Initiator ist der German Brand Award die Auszeichnung für Bestleistungen in der Markenführung. Das ist also sowas wie der Oscar unserer Branche.

Dementsprechend ist das natürlich eine unglaubliche Ehre für uns. Es ist noch immer kaum zu fassen, dass wir uns jetzt unter den Gewinnern der letzten Jahre – wie Volkswagen, Bosch, Telekom oder Lufthansa – einreihen.

 

Der German Brand Award ist ja bereits eine sehr große Ehre und ein großer Erfolg. Gibt es darüber hinaus Ziele, die Du unbedingt erreichen möchtest?

Den German Brand Award betreffend würde ich auch gern noch Gold gewinnen. Und natürlich andere Wettbewerbe, die unseren Ehrgeiz und unsere Leidenschaft ehren und das nach außen tragen.

Auf unternehmerischer Ebene möchte ich TRANSMEDIAL weiter vergrößern. Wir haben ja wie bereits erwähnt inzwischen auch eine Zweigstelle in Leipzig – die soll weiter ausgebaut werden, mit mehr Mitarbeitern und mehr Umsatz.

In Zeitz wächst das Team bereits. Wir sind inzwischen zu zehnt. TRANSMEDIAL ist also auf dem Expansionskurs und wir haben einige Ziele, die noch vor uns liegen.

Das lässt mich fragen nach Eurem Leitbild. Welche Ansprüche hat TRANSMEDIAL, mit welcher Leidenschaft verfolgt Ihr Eure Visionen, und was könnt Ihr dabei Euren Kunden bieten?

Unser Leitbild ist ausgerichtet an einem Zitat von Aristoteles, der sagte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Das bedeutet für uns, auf Zusammenarbeit und Individualität zu setzen. Kleine Ideen können Großes nach sich ziehen, wenn viele kreative Köpfe daran arbeiten.

Unsere Designkonzepte sind mehr als nur ein paar Dots auf einem Bildschirm. Dahinter steckt Kreativität, Neugier, Entwicklergeist und innovatives Arbeiten.

Wir lassen uns von allem möglichen inspirieren – von der Natur, von modernen Trends… „TRANSMEDIAL“ – das bedeutet „medienübergreifend“. Das heißt, es geht uns darum Grenzen aufzuheben zwischen analog und digital, Natur und Technik, Innovation und Tradition, Schönheit und Funktion.

Dieses Querdenkende, diese Leidenschaft und die familiär-freundschaftliche Arbeitsatmosphäre, das alles spüren und schätzen auch unsere Kunden.

Und wenn diese erfolgreich sind mit unseren Konzepten, dann ist das auch unser Erfolg.

 

Eure Arbeit beinhaltet eine starke künstlerische Komponente, inwieweit könnt ihr diese durch eigene Ideen ausleben?

Natürlich, manchmal sind wir sehr stark an die Vorgaben unserer Kunden gebunden – an Ihre Ideen oder Ihre schon bestehende Corporate Identity. Dann haben wir natürlich nicht viel kreativen Freiraum. Aber das sind eher die Ausnahmen.

Letztlich arbeiten wir dennoch in der Branche mit der größten denkerischen Freiheit.

Unseren Kunden machen wir meist erst einmal Vorschläge. Da können wir uns frei austoben, denn die meisten haben keine konkreten Vorstellungen. Sie wissen nur, dass sie etwas brauchen, was zu ihnen passt – deswegen kommen sie ja überhaupt erst zu einer Kreativagentur wie uns. Sie vertrauen auf uns. Im Gegenzug setzen wir sehr viel auf enge Zusammenarbeit und Austausch. Das ist unsere Strategie, um unserer Kreativität und den Kundenwünschen gleichermaßen gerecht werden zu können.

Hoang Huy Tran Inhaber/Creative Director von TRANSMEDIAL bei der Preisverleihung des German Brand Award 2018. Foto: Lutz Sternstein, unter: www.phocst.com/new-1.

Die Interviewerin im Kreise der Akteure des 15. Mitteldeutschen Energiegesprächs auf Schloss Ettersburg. Zweiter v. r. Hoang Huy Tran Inhaber/Creative Director von TRANSMEDIAL. Foto: Barbara Neumann, unter: www.foto-thueringen.de.

Was grenzt euch von anderen Design- und Kreativagenturen ab, sprich, gibt es etwas das euch besonders auszeichnet?

Ich denke, es ist etwas Besonderes, dass wir so regional verwurzelt und dennoch täglich beeinflusst von der internationalen, digitalen Welt sind. Damit haben wir vielseitigen Input, können uns in viele verschiedene Aspekte der medialen Welt sowie in die Probleme und Bedürfnisse unserer verschiedenen Kunden hineindenken.

Zudem sind wir ein sehr junges Team, wir haben häufig Praktikanten, wir sind Ausbildungsunternehmen – das bringt immer wieder neue Einflüsse, so bleiben wir am Puls der Zeit.

Darüber hinaus arbeiten wir viel mit anderen Branchen zusammen – als B2B-Unternehmen sowieso, aber nicht jedes Projekt entsteht allein für einen anderen, sondern auch oft mit anderen.

Ich denke, uns zeichnet auch das besondere Gespür für Ästhetik und neue Trends aus. Das beweisen in meinen Augen auch die Auszeichnungen im Rahmen des German Brand Awards. So etwas haben nur die besten Brand-Agenturen, das grenzt uns von vielen anderen ab.

 

Du lebtest mit Deinen Eltern früher in Hessen, hast nach Deiner Ausbildung in München gearbeitet, und Dein Lebensmittelpunkt ist nunmehr Zeitz. Wie kam es dazu?

Die meisten meiner Freunde und Familie sind irgendwann nach Zeitz gezogen. Das war mir wichtiger als ein bestimmter Ort. Deshalb hat es mich auch hierher verschlagen.

Und wenn ich bedenke, was ich hier alles anstoßen und initiieren kann, was beispielsweise München gar nicht braucht, halte ich es auch aus beruflicher Sicht für eine gute Entscheidung.

Wie ich weiß, identifizierst Du Dich sehr intensiv mit Zeitz und hast beispielsweise das Projekt “Wir sind Zeitz” entwickelt. Was bedeutet für Dich Heimat?

Wie gesagt, Heimat ist für mich da, wo meine Familie ist.

Der Anstoß für Projekte wie „Wir sind Zeitz“ kommt aber auch daher, dass ich denke, dass jemand, der mit seiner Kreativität arbeitet, Freiheiten und Ruhe, Inspiration und Platz braucht. Und das alles gibt mir meine Heimat. Deswegen möchte ich ihr auch etwas zurückgeben und hier Neues erschaffen, mitgestalten.

 

Kannst Du bitte abschließend das Wir-Gefühl, das Du in Zeitz empfindest, mit wenigen Worten beschreiben?

Durch seine Lage vereint Zeitz einige Menschen, die ursprünglich aus anderen Regionen kommen – etwa aus Sachsen oder Thüringen – oder wie ich aus Hessen. Ich denke also, dass unsere Vielfalt, uns vereint.

Auch dass Zeitz nicht allzu groß ist und sich jeder kennt, ist ein Vorteil für das allgemeine Wir-Gefühl.

Aber um ehrlich zu sein, denke ich, dass ein Wir-Gefühl bisher nur in Ansätzen da ist und noch ausgebaut werden kann. Deswegen lege ich auch so großen Wert auf Projekte für die Region, die Menschen zusammenbringen und uns auch stolz sein lassen auf unsere Heimat.

 

(Das Interview mit Hoang Huy Tran führte Ann-Christin Stück.)

www.transmedial.de

Vita – Hoang Huy Tran

 

seit 2007

Inhaber/Creative Director der Design & Kreativagentur TRANSMEDIAL

2007

Art Director bei Apply Design, München

2006-2007

Junior Art Director bei Virtual Identity AG, München

Während des Studiums:

Kommunikations-Designer bei Zorn Werbung, Darmstadt

Kommunikations-Designer bei Visuelles Design Groß, Darmstadt

Kommunikations-Designer bei Ultraviolet, Darmstadt

Kommunikations-Designer bei Designbüro Sign Kommunikation, Frankfurt am Main

 

 

2001-2005

Studium Fachbereich Gestaltung, FH Darmstadt, Abschluss: Diplom-Designer

1999-2000

Zivildienst

1986-1999

Grundschule und Wirtschaftsgymnasium, Fulda, Abschluss: Abitur

1979

in Nha Trang, Vietnam geboren