Die Speicher von der Größe (Kavernenspeicher = Saisonale Speicher) sind ein wirklich elementarer Bestandteil im Gesamtkontext der Energiewende.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (11): Vortrag über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“

Die Speicher von der Größe (Kavernenspeicher = Saisonale Speicher) sind ein wirklich elementarer Bestandteil im Gesamtkontext der Energiewende.

Thomas von der Heide: Wir wollen grünen H2 wirtschaftlich machen, in dem er nicht von den fluktuierenden Quellen der EE abhängt, sondern direkt aus dem Speicher dem Kunden immer zu 100 % zur Verfügung steht.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Thomas von der Heide, der im Workshop Technologien über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ berichtet.

Herr von der Heide, Sie sind seit 1996 Gründungsgesellschafter und Prokurist der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH. Geben Sie einen kurzen Überblick ihrer Unternehmensschwerpunkte.

Wir planen und realisieren Wind – und Solarprojekte (PV) von A bis Z also von der Flächensuche und Windmessung über alle Stadien hinweg bis hin zur Inbetriebnahme der Anlagen und Übergabe an den Kunden oder der Betriebsführung für den Kunden oder den Betrieb im Eigenbestand.

Dazu kommen diverse Dienstleistungen auch in Teilbereichen von verschiedenen Projekten, auch Offshore sind wir aktiv und das zunehmend im Ausland.

Auf der Homepage der Terrawatt Planungsgesellschaft steht „Die TERRAWATT Planungsgesellschaft mbH steht für Know How und Kompetenz in Planung, Realisierung und Optimierung von Projekten zur Nutzung regenerativer Energiequellen, weltweit.“

Können Sie hierfür einige „herausragende“ Beispiele nennen?

Die Mitarbeit am zurzeit noch größten Windpark Europas in Rumänien oder dem ersten größeren Offshore-Projekt in Korea. 

Herr von der Heide, Sie sind seit 2018 im Vorstand des HYPOS e.V. Welchen Zuständigkeitsbereich betreuen Sie hierbei?

Außenkommunikation & Erneuerbare Energien.

Zur EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Technologien über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ berichten.

Worum geht es bei diesem Pilotprojekt?

Es geht um die großtechnische Speicherung von grünem Wasserstoff  (H2) in einer Kaverne mit Anbindung an das mitteldeutsche H2 Netz im entsprechenden Chemiedreieck unter Verwendung einer umzuwidmenden Gaspipeline. 

Welches Ziel verfolgt das Speicherprojekt?   

Den grünen H2 wirtschaftlich machen, in dem er nicht von den fluktuierenden Quellen der EE abhängt, sondern direkt aus dem Speicher dem Kunden immer zu 100 % zur Verfügung steht. 

Definieren Sie abschließend die Rolle von Energiespeichern im Gesamtkontext der Energiewende.

Die Speicher von der Größe (Kavernenspeicher = Saisonale Speicher) sind ein wirklich elementarer Bestandteil im Gesamtkontext der Energiewende.

“Die Windenergie ist tragende Säule der Energiewende.” (Umweltbundesamt). Foto: Pixabay

Kurzvita

  • 1996 Gründungsgesellschafter und Prokurist der  Terrawatt Planungsgesellschaft mbH
  • Über 10 Jahre Leitung der Entwicklung von Wind- und Solarprojekten sowie der perspektivischen Unternehmensentwicklung
  • Geschäftsführer der Heiwista Konzept GmbH als Komplementärin der Windparkbetreibergesellschaften
  • seit 2013 Mitglied bei HYPOS e. V. , dort eine Zeit lang Themenfeldverantwortlicher des Bereiches „ Strombereitstellung “
  • dadurch Mitglied im erweiterten Lenkungskreis des HYPOS e.V.
  • seit 2018 im Vorstand von HYPOS e.V. hier zuständig für Außenkommunikation & Erneuerbare Energien

andere Ehrenamtliche Tätigkeiten

  • Jurymitglied im Cluster Energie / Umwelt / Solarwirtschaft des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland
  • im Bereich Arten und Naturschutz, jahrelang Vorsitzender des mitteldeutschen Wanderfisch e.V. Veranstalter / Organisator von Wanderfischsymposien
  • jetzt Mitarbeit in der deutschen Sektion des NASF (North Atlantic Salmon Fund) “Wanderfische ohne Grenzen e.V. “

Erdgas punktet durch die hervorragende Gasinfrastruktur.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (10): Vortrag über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“

Erdgas punktet durch die hervorragende Gasinfrastruktur.

Kay Okon: Gas wird auch zunehmend regenerativer – insbesondere durch das Power-to-Gas-Verfahren.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Kay Okon, der im Workshop Technologien über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ berichtet.

Herr Okon, Sie sind seit 2008 im Geschäftsfeld Gasspeicherung der VNG-Gruppe tätig und seit 2016 Prokurist der VNG Gasspeicher GmbH.

Das Geschäftsfeld Gasspeicherung hat sich somit zu einem eigenständigen Unternehmen entwickelt.

Berichten Sie hierüber.

Ursprünglich war das Geschäftsfeld Gasspeicherung ein Bereich der damaligen VNG – Verbundnetz Gas AG. Im Zuge der Entflechtungsbestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) wurde dieses Geschäftsfeld im Jahr 2012 in die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) ausgegliedert.

Die VGS betreibt in Deutschland gegenwärtig Erdgasspeicher mit einer Kapazität von ca. 2,2 Mrd. m³ Arbeitsgasvolumen. Die größten Speicher der VGS liegen dabei in Mitteldeutschland in Bad Lauchstädt und Bernburg mit jeweils etwa 1 Mrd. m³ Arbeitsgasvolumen. Die restlichen Kapazitäten befinden sich an der Nordsee in den Kooperationsspeichern Etzel und Jemgum.

Ich selbst kümmere mich mit meinen Mitarbeitern um die langfristige Entwicklung der VGS-Assets. Wir befinden uns in einer sehr dynamischen Phase der Entwicklung der Energiewirtschaft, deshalb ist es wichtig, einen sorgsamen Blick darauf zu haben, dass die sehr langfristig nutzbaren Speicheranlagen der VGS auch morgen noch ihren Beitrag zu einer zuverlässigen Energieversorgung in Deutschland leisten können.

Auf der Homepage der VNG Gasspeicher GmbH steht „Auch wenn sich die Rollen von Energieträgern verändern: In der künftigen Energieversorgung ist Erdgas ein Hauptakteur.“ Erläutern Sie dies.

Erdgas punktet durch die hervorragende Gasinfrastruktur. Praktisch überall gelangt es problemlos zu den Verbrauchern. Und es ist ein natürlicher Partner der Energiewende: Mit seiner gegenüber anderen fossilen Energieträgern günstigen CO2-Bilanz kann es schon heute deutlich zur Dekarbonisierung beitragen.

Gas wird auch zunehmend regenerativer – insbesondere durch das Power-to-Gas-Verfahren. Werden diese synthetischen Gase noch dazu gespeichert, entsteht ein wesentlicher Baustein einer zukunftssicheren, erneuerbaren Energieversorgung.

Seit 2018 sind Sie kooperierendes Mitglied des HYPOS e.V.-Vorstandes. Welchen Zuständigkeitsbereich betreuen Sie hierbei?

Ich bin seit Mitte letzten Jahres Mitglied im HYPOS e.V.-Vorstand im Ressort „Industrielle Verwertung mit Wertschöpfung“. Es gilt, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und den Knowhow-Gewinn aus den HYPOS-Forschungsprojekten in konkreten, industriellen Projekten zu einer wirtschaftlichen Anwendung zu bringen. HYPOS ist mit vielen Unternehmen vernetzt, die sich dem Thema Wasserstoff als zukunftsorientiertem Energieträger verschrieben haben und bietet mit regelmäßigen Themenforen auch eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen.

Zur EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Technologien über das Speicherprojekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ berichten. Worum geht es bei diesem Pilotprojekt?

Hinter dem „Energiepark Bad Lauchstädt“ steht mit der VNG Gasspeicher GmbH (VGS), der ONTRAS Gastransport GmbH, dem DBI Freiberg, der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH und Uniper ein Unternehmensverbund, der in Bad Lauchstädt im südlichen Sachsen-Anhalt plant, einen Anlagenpark unter Nutzung von bereits vorhandener Gasinfrastruktur zu errichten, der es ermöglicht, aus Windkraft mittels Elektrolyseverfahren grünen Wasserstoff zu erzeugen und zu speichern sowie über die Transportpipeline der ONTRAS den Verbrauchern des mitteldeutschen Chemiedreiecks zuzuführen.

Welches Ziel verfolgt das Speicherprojekt? 

Ziel ist es, ab 2020 unter realen Bedingungen die Herstellung, den Transport, die Speicherung und den wirtschaftlichen Einsatz von grünem Wasserstoff zu untersuchen und dessen Eignung als klimaschonenden Energieträger der Zukunft zu demonstrieren. 

Definieren Sie abschließend die Rolle von Energiespeichern im Gesamtkontext der Energiewende.

Die Rolle der Energiespeicher im zukünftigen Energiemix wird wachsen: wurden Energiespeicher bisher vor allem zum Ausgleich von Energieverbrauchsschwankungen (z.B. Sommer-Winter-Ausgleich) benötigt, können sie zukünftig auch die Schwankungen in der Energieerzeugung ausgleichen. Im zukünftigen Energiemix werden erneuerbare Energien eine dominantere Rolle spielen, die in der Energiebereitstellung größeren Schwankungen unterliegen als z.B. die bisherigen Grundlastversorger, die ihre Energie aus Kohle und Kernenergie gewonnen haben.

VNG-Gasspeicher Bad Lauchstädt Gastrocknung. Foto: © VNG/Torsten Proß, Jeibmann Photografik

Kurzvita

  • Ausbildung zum Dipl. Ing. Elektrotechnik (TU Dresden) und Dipl. Wirtschaftsing. (Fernuni Hagen)
  • 1994 Eintritt in die Verbundnetz Gas AG
  • Ab 2008 im Geschäftsfeld Gasspeicherung der VNG-Gruppe für Entwicklungsprojekte verantwortlich, unter anderem Speicherausbauprojekte in Bad Lauchstädt und Bernburg sowie innerhalb von Kooperationen in Etzel und Jemgum
  • Seit 2016 Prokurist in der VNG Gasspeicher GmbH
  • Seit 2018 kooperierendes Mitglied des HYPOS-Vorstands, Ressort „Industrielle Verwertung mit Wertschöpfung“