Urbane Mobilität als neues Geschäftsfeld für Energieversorger in Zeiten der Corona-Pandemie?

Urbane Mobilität als neues Geschäftsfeld für Energieversorger
in Zeiten der Corona-Pandemie?

Jüngst veröffentlichte das Kompetenzzentrum für Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. der Universität Leipzig (KOWID) in Kooperation mit der InnoEnergy, den Leipziger Stadtwerken und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. eine Studie unter dem Titel und mit der Fragestellung “Urbane Mobilität als neues Geschäftsfeld für Energieversorger?”. Diese Studie ging aus den Ergebnissen einer Delphi-Befragung hervor, an der sich 33 Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Automobilindustrie, Verwaltung, Banken und Beratungsgesellschaften sowie Verbraucher- und Umweltverbänden beteiligten. Ferner wurden Energieversorgungsunternehmen schriftlich mittels eines geschlossenen Fragebogens befragt. Es beteiligten sich 31 Unternehmen an der Studie.

Die Erfurter Vi-Strategie GmbH, Veranstalter der Gesprächsreihe “Mitteldeutsches Energiegespräch” und Mitinitiator der Energiespeichermesse EAST Energy And Storage Technologies auf der Erfurter Messe, war durch Geschäftsführer Rainer Otto als Experte vertreten. Zusammengetragen, analysiert und ausgewertet wurden die Ergebnisse der Befragung durch ein Autorenteam der Universität Leipzig unter Federführung von Prorektor Prof. Dr. Thomas Lenk sowie KOWID-Vorstand Dr. Oliver Rottmann sowie Dipl.-Geogr./Dipl.-Ing. André Grüttner.

In einer 3-seitigen Zusammenfassung bilanziert die Delphi-Studie die zentralen Erkenntnisse und Trends urbaner Mobilität in einer smarten City. Ausgangsposition ist hierbei, dass die Energieversorgungsunternehmen zunehmend im Rahmen der Umsetzung der Energiewende unter wirtschaftlichen Druck geraten, da ihr bisheriges Kerngeschäft mit starken Erlös- und Gewinneinbußen einhergeht. Daher sind Energieversorger gezwungen, neue, innovative und vor allem gewinnbringende Geschäftsmodelle zu generieren. Diese neu zu erschließenden Geschäftsmodelle könnten laut Studie unter anderem im Rahmen der Elektromobilität gefunden und platziert werden.

Im Laufe der letzten Jahre ist das Mobilitäts- und Verkehrsaufkommen gestiegen. In diesem Zusammenhang haben sich aber auch die individuellen Mobilitätsbedürfnisse verändert. Als Beispiel nennen die Autoren hierbei den Ansatz, dass bei jungen Erwachsenen in den Ballungsräumen häufig “Nutzen vor Besitzen” steht. Dieses reine Nutzungsdenken befördert vor allem Mobilitätsangebote wie Sharing-Modelle oder neue Formen der Elektromobilität.

Im Fokus stehen für die Energieversorgungsunternehmen Geschäftsbereiche wie die Ladeinfrastruktur, Carsharing-Modelle, Contracting, Verkehrskonzepte, Sektorenkopplung und Kooperationspotenziale mit anderen Akteuren. Um diese Geschäftsbereiche wirtschaftlich erfolgreich betreiben zu können, sind laut der Studie Partnerschaften mit anderen Wirtschaftsunternehmen zwingend notwendig.

Grundsätzlich erscheinen diese potenziellen neuen Geschäftsmodelle als Chance der Erschließung neuer Märkte für Energieversorger. Jedoch sind sich die Experten der Delphi-Befragung einig, dass dieser Chance diverse Hemmnisse gegenüber stehen. Im Wesentlichen sind dies unternehmensinterne Hemmnisse (Unternehmenskultur, Prozesse, Ressourcen, Personal, Know-how), Kosten-Nutzen-Relationen respektive die Wirtschaftlichkeit neuer Geschäftsfelder und die ordnungspolitischen/rechtlichen Rahmenbedingungen.

Bild: moreimages – shutterstock

Um diesen nicht unbedeutenden Hemmnissen entgegenzuwirken, sollten vor allem Kooperationslösungen in den Vordergrund gerückt und als Ziel angestrebt werden. Als Kooperationspartner kommen für Energieversorger beispielsweise Hersteller von Ladestationen und Energiespeichersystemen, Wohnungsunternehmen, Mietfahrzeug- beziehungsweise Sharing-Anbieter, andere Energieversorgungsunternehmen, aber in größerem Umfang auch branchenspezifische Start-Ups, Verkehrs- und IT-Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen besonders in Frage.

In der Zusammenfassung wird resümiert, dass die urbane Mobilität – insbesondere die Elektromobilität – trotz aller Hemmnisse als Chance angesehen werden kann, neue Mobilitätsansätze voranzutreiben und zu befördern, die für Energieversorgungsunternehmen als neue Geschäftsmodelle etabliert werden können. Ob dies allerdings ausreichend ist, um die Mobilitätswende mit der Elektromobilität als einen wesentlichen Baustein und die zunehmenden, individuellen Mobilitätsbedürfnisse zu erreichen, bleibt laut Einschätzung der Autoren abzuwarten.

Die gesamte Delphi-Befragung und Veröffentlichung der Studienergebnisse erfolgten in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Somit konnten die Auswirkungen der Corona-Krise nicht berücksichtigt werden. Allerdings sind auch die zuvor genannten Geschäftsbereiche von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Die Verkehrsstraßen waren während des Lockdown nahezu autofrei, bedingt durch Ausgangsverbote und Arbeit im Homeoffice. Dadurch sind auch Carsharing-Modelle derzeit nicht besonders attraktiv für Nutzer. Hinzu tritt die Frage, inwieweit die Carsharing-Anbieter die neuen Hygienestandards umsetzen können. Private als auch geliehene Personenkraftwagen werden tendenziell eher stehen gelassen. Aber auch der Öffentliche Personennahverkehr erlebt derzeit Millionenverluste, bedingt durch Ausgangssperren, Abstandregelungen und der Angst vor Ansteckungen. Viele Menschen sind daher auf das Fahrrad als risikoärmeres Verkehrsmittel umgestiegen. Auch spielen hierbei das fast sommerliche Wetter und der stetige Ausbau von Radfahrstreifen in Großstädten eine Rolle. Es zeigt sich somit, dass sich die urbane Mobilität innerhalb der Krise noch einmal verändert hat. Dadurch ist es aktuell für Energieversorgungsunternehmen noch schwerer, die angestrebten neuen Geschäftsmodelle im Bereich der Mobilität zu etablieren.

Es gilt somit zu konstatieren, dass die Energieversorgungsunternehmen in ihrem möglichen Geschäftsbereich Mobilität bereits vor der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen im Hinblick auf die notwendige Erschließung neuer Geschäftsmodelle standen. Die Corona-Pandemie ist nunmehr als zusätzliches Problemfeld hinzugekommen, da sich die individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung erneut verändert haben.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur gezeigt, wie sehr eine solche Krise das gesamte Wirtschaftsgefüge eines Landes zu gefährden vermag, sie zeigt auch, wie wichtig das Vorantreiben der Digitalisierung (in diesem Zusammenhang vor allem des Breitbandausbaus) und das smarter Lösungen, unter anderem eben auch im Mobilitätsbereich, ist. Energieversorgungsunternehmen sind daher gut beraten, künftig besonderen Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle mit einem gesellschaftsrelevanten Ansatz zu legen.
AS

Die Studie “Urbane Mobilität als neues Geschäftsfeld für Energieversorger?” finden Sie HIER.

Ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“ gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (4): Vortrag über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme

Ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“

gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Hans Urban: Im Zuge des Ausbaus der – meist volatilen – erneuerbaren Energien werden wir natürlich Speicher brauchen.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Hans Urban, der im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme berichtet.

Herr Urban, Sie sind seit 2017 als freiberuflicher Berater im Bereich Erneuerbare Energien und Elektromobilität tätig.

Wie kam es zu dieser beruflichen Entscheidung und der Spezialisierung auf Erneuerbare Energien und Elektromobilität? 

Im Bereich Erneuerbare Energien bin ich schon seit mehr als 18 Jahren tätig. Wenn man die 12 Jahre in der Bahnindustrie mitrechnet, eigentlich sogar mein ganzes bisheriges Berufsleben lang. Da ich die Energiewende mittlerweile als eine der größten, aber auch der spannendsten Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft ansehe, möchte ich weiter aktiv an ihr mitwirken, sowohl privat als auch beruflich.

Welche Themen bilden dabei ihre aktuellen Schwerpunkte?

Schwerpunkte sind für mich Photovoltaik und E-Mobilität. Seit meiner freiberuflichen Tätigkeit für Smart Power kamen Batteriespeicher im gewerblichen und industriellen Umfeld dazu – ein absolut spannendes Thema! 

Beraten Sie Privatpersonen und / oder Unternehmen?

In der Regel immer Unternehmen – oder auch Privatpersonen im Auftrag von Unternehmen wie Energieversorgern oder Kommunen und Landkreisen, meist in Form von Vorträgen. Nun ja, Privatpersonen berate ich auch – in meinem recht großen Bekanntenkreis – aber das halt immer unentgeltlich. Von einer Flasche Wein und einem Händedruck kann man natürlich nicht leben, aber man hat dann doch das gute Gefühl, wieder einen für die Energiewende begeistert zu haben.    

Neben ihrer Tätigkeit als Berater bieten Sie auch Vorträge und Moderationen für Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Bereich Erneuerbare Energien an. Können Sie bitte einige Beispiele hierfür nennen?

Nun ja, Vorträge habe ich oben schon erwähnt. Aktuell kam auch mal was Neues dazu und zwar Workshops in Schulen zum Thema Energiewende. Durchaus auch ein spannendes Thema!

Zur EAST Energy  And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme sprechen. Welche Relevanz besitzt die Wirtschaftlichkeit von Großspeichersystemen, ihrer Meinung nach, im Gesamtkontext der Energiewende? 

Im Zuge des Ausbaus der – meist volatilen – erneuerbaren Energien werden wir natürlich Speicher brauchen.

Die momentan im gewerblichen Bereich installierten Speicher wirken zwar auch in diese Richtung, indem sie z.B. Spitzenlasten begrenzen oder zur Netzstabilität beitragen, aber ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“ gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Innerhalb ihres Vortrages werden Sie auf verschiedene realisierte Praxisbeispiele eingehen. Können Sie bitte eins, als Exempel, kurz erläutern? 

Unser derzeit größtes Projekt bei AÜW im Allgäu hat immerhin 16 MW bei 8,5 MWh und eine recht anständige Wirtschaftlichkeit, es kommt ohne jede Förderung aus.

Viele Unternehmen oder auch Energieversorger könnten derzeit ähnlich wirtschaftliche Projektmodelle realisieren, aber das ist noch viel zu wenig bekannt. Aber dafür machen wir ja schließlich die Veranstaltung!

Kluge Beratung bei der Nutzung und dem Einsatz von Speichern innerhalb der Energiewende ist unabdingbar, denn das einheitliche Speicher-Geschäftsmodell gibt es derzeit nicht, so dass man stets sorgfältig die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und damit verbunden vermeidbare Risiken und Verluste analysieren muss.

Kurzvita

1964 in Haag i. OB geboren

Ausbildung

Abschluss 1989, Studium der E-Technik, Fachrichtung Energietechnik an der TU in München

Berufliche Stationen

1989 – 2000

Projekt- und Gruppenleitung im Bereich Elektrische Bahnausrüstung, Schaltbau in München

2000 – 2017

Leiter Geschäftsbereich Solar Montagesysteme, Stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Schletter GmbH in Haag

Seit 2017

Freiberuflich tätig als Berater im Bereich Erneuerbare Energien und Elektromobilität

  • Smart Power (Planung, Beratung und Bau von Speicherprojekten)
  • Schletter GmbH
  • MaxSolar
  • Regionale Energieversorger
  • Weitere Firmen und Kommunen

Seit 20 Jahren

Kommunalpolitik-Gemeinderat, Umweltreferent, Agenda 21 

Über 20 Jahren

Eigene Anwendungs-Erfahrungen: Solarthermie, Photovoltaik, Energiemanagement, Elektromobilität

“Kleine Gelegenheiten sind oftmals der Beginn von großen Unternehmungen” (Demosthenes)

Mit Tücken e-mobil vom 16. Mitteldeutschen Energiegespräch am 20. November 2018 in Leipzig zurück – ein besonderer Erfahrungsbericht mit fast ungewissem Ausgang/ Zwischenruf für neue Geschäftsfelder

“Kleine Gelegenheiten sind oftmals der Beginn von großen Unternehmungen” (Demosthenes).

Nachtrag zu innovativen Geschäftsfeldern von unserem Podiumsteilnehmers Daniel Krieg nach einer ereignisreichen Rückfahrt mit seinem E-Auto von einer spannenden Podiumsteilnahme

Daniel Krieg als Podiumsteilnehmer beim 16. Mitteldeutschen Energiegespräch in Leipzig. Foto: Lutz Zimmermann, unter: www.lz-fotografie.de.

Der Abend in Leipzig war gelungen, das machen MDEG-Film sowie MDEG-Homepage, aber auch die verschiedenen AKTUELLES-Beiträge deutlich. Das 16. Mitteldeutsche Energiegespräch (MDEG) hat wiederum den Nerv der Community getroffen.

Ja, “Geschäftsfelder der Integrierten Energiewende – Smart und innovativ” werden in den kommenden Jahren zahlreiche entstehen.

Das findet Podiumsteilnehmer Daniel Krieg nach entsprechender Erfahrung auf seiner Rückfahrt in seinem Zwischenruf in doppeltem Sinn.

Zumindest bis zu seinem Aufbruch zurück nach Nordhausen war er vom bisherigen Abend, insbesondere der MDEG-Veranstaltung sehr beeindruckt, doch das änderte sich mit Antritt der Rückfahrt. Diese gestaltete sich – e-mobil – als Odyssee, denn nicht benutzbare und defekte Stromladestationen, da der Zutritt zu Tiefgarage in Leipzig über Nacht geschlossen und Totalausfall an der entsprechenden Autobahnraststätte zu verzeichnen war, aber auch Akzeptanz-Probleme bei der genutzten Karte beim Ladeprozess ließen das eigentlich triviale Problem des “Stromtankens” im Rahmen der Rückfahrt zu einem Abenteuer mit vielen Hindernissen und Ankunft gegen 03:00 Uhr in Nordhausen werden.

Das veranlasst Daniel Krieg zu der Aussage, die neuen Geschäftsfelder kommen, sie kommen viel schneller als vermutet. Hier sein Zwischenruf:

“Als Teil einer integrativen und ganzheitlichen Energiewende kommt dem Mobilitätssektor eine tragende Rolle zu. Diesem Themenfeld widmet sich unser Ingenieursbüro InTraSol – Intelligent Traffic Solutions GmbH mit Sitz in Nordhausen seit nun mehr als zwei Jahren.

Als Gesamtdienstleister für Elektromobilität beschäftigen wir uns mit zukunftsweisenden Lösungsmodellen für Unternehmen und Kommunen, deren Potentiale und Horizonte zu diskutieren ich zum diesjährigen Podium eingeladen wurde.

Während das eigentliche Forum vielerlei interessante Impressionen aus der Energiewirtschaft und Prozessen der Innovationsentwicklung lieferte, war es jedoch die An- bzw. Heimreise, welche mich vor einige Probleme stellte.

Mit einem vollelektrischen Fahrzeug sollte die Distanz Nordhausen-Leipzig (140km) und sechs Schnellladesäulen entlang der Autobahn keinerlei Problem darstellen. Wenn jedoch fünf dieser Ladesäulen entweder fehlerhaft oder gänzlich außer Betrieb genommen sind, wird dies für den Nutzer nicht nur zum Spießrutenlaufen, sondern stellt ein ernsthaftes Versorgungsproblem dar. Nun ist es die Unternehmensphilosophie vieler junger Startups aus der Not eine Tugend zu machen und so ist dies auch die unsere. Der Aspekt der Versorgungssicherheit mit Ladeinfrastrukturen, sowohl in der Fläche, wie auch dem Bedarf entsprechend ist tragende Säule einer erfolgreichen Verkehrswende und der reibungslose Wartungs- und Servicebetrieb stellt die Gewährleistung dieser da. Sollten Ladesäulenbetreiber dieser Aufgabe nicht Herr werden, sei es aus personellen Gründen oder der räumlichen Distanz, so ergeben sich zwingender weise neue Geschäftsfelder für regionale Dienstleister.

Es sind Anekdoten wie diese, welche uns als Jungunternehmen vor immer neue Problemstellungen setzen, doch mit Demosthenes, eines der bedeutendsten griechischen Redner und Staatsmänner Athens aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., zu zitieren sind ´kleine Gelegenheiten oftmals der Beginn von großen Unternehmungen´.

Daniel Krieg

Projektleiter, InTraSol GmbH, Nordhausen”

Vita

Studium und Ausbildung

09/ 2009 – 03/ 2017  Hochschule Nordhausen, Bachelorstudium Regenerative Energietechnik, Abschluss als Bachelor of Engineering (B.Eng)

seit 04/ 2017  Hochschule Nordhausen, Masterstudium Energetisch-Ökologischer-Stadtumbau

Beruflicher Werdegang

05 /2013 – 08 /2013  Werkstudent, Energie-Klima-Plan GmbH, Nordhausen

09 /2017 – 01 /2018  Praktikum InTraSol GmbH, Nordhausen

seit 02 /2018  Projektmanager InTraSol GmbH, Nordhausen

 

Projekte

09/ 2011 – 04/ 2012  Università di Corsica Pasquale Paoli, Corte (Fr): Projektierung autarker Energiesysteme

06 /2013 – 07 /2014  Gemeindeverwaltung Werther: Machbarkeitsuntersuchung zum Auf- und Ausbau einer Dezentralen Versorgung mit Erneuerbaren Energien der Gemeinde Werther

02 /2018 – 09 /2018  InTraSol GmbH, Nordhausen: Elektromobilitätskonzept für den Kyffhäuserkreis

 

Daniel Sebastian Krieg ist am 21.08.1988 in Rastatt geboren

Interessenkompatibilität sowie kluge Förderung organisieren und Kannibalismus verhindern

Dr. Oliver Rottmann ist seit 2009 Geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig. Als Autor des Verlags Vi-Strategie (siehe Autoren) zeichnet er mit für die bisherige Studien-Verlagsreihe verantwortlich. In Vorbereitung ist Heft 12 der Studienreihe, in dem die jüngste Delphi-Befragung des Kompetenzzentrums zum Stand der Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung vorgestellt wird.

Delphi-Befragung des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig vermittelt Meinungsbild zum Stand der Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung

Interessenkompatibilität sowie kluge Förderung organisieren und Kannibalismus verhindern (1*)

E-Mobilität kann nur in Gesamtheit konsistenter Energie-, Umwelt-, und Wirtschaftspolitik gedacht werden – Langfristige strategische Weichenstellungen seitens der Politik notwendig / Interview des Verlages Vi-Strategie

“Für eine schnelle Marktdurchdringung der Elektromobilität reichen die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen …nicht aus. Hier bedarf es neuer Anreiz- und Fördermechanismen und der Beseitigung bestehender regulatorischer Hemmnisse. Der Markterfolg von Elektrofahrzeugen steht durch internationale Marktentwicklungen nicht in Frage, was jedoch noch offen bleibt ist, ob und wie bei einem ´Weiter wie bisher´ die deutsche Automobilindustrie dann in diesem Markt aufgestellt bzw. etabliert sein wird.”, so heißt es in der jüngsten Delphi-Befragung des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig zum Stand der Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung. 

Das Ergebnis erscheint demnächst, voraussichtlich in Heft 12 der Studienreihe des Verlags Vi-Strategie und wurde zudem u. a. unterstützt von BDO AG, E.ON SE, Stromnetz Hamburg GmbH, mobileeee GmbH & Co.KG, Bayerischer Landesbank und DKB AG. Vorab bittet der Verlag Vi-Strategie unter der Rubrik AKTUELLES  Dr. Oliver Rottmann, Geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums, 3 Fragen zum Thema Elektromobilität zu beantworten.

Halten Sie das deutsche Ziel, ab diesem Jahr Leitmarkt für E-Mobilität zu sein, für realistisch?
Für einen Leitmarkt braucht es eine hinreichend ausgebaute Ladeinfrastruktur sowie eine leistungsfähige und in Relation zu konventionellen Fahrzeugen bezahlbare Produktpalette. Derzeit ist beides – bei allem sichtbaren Fortschritt – noch nicht gegeben. Auch sind deutsche Hersteller kaum in der Fertigung der Schlüsselkomponente, der Batteriefertigung, vertreten. Hier sind uns asiatische und amerikanische Produzenten weit voraus.

Werden neben den Automobilherstellern andere Marktakteure in der Elektromobilität substanziell aktiv werden können?
Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, im Bereich des Carsharing, aber auch ganz speziell im kommunalen Kontext werden Stadtwerke und Mobilitätsdienstleister eine substanzielle Rolle spielen. In der Vergangenheit waren diese Geschäftsfelder noch zu wenig rentabel. Mit einem stärkeren Ausbau der E-Mobilität kann dieser Markt stark wachsen. Besonders im städtischen Bereich wird die E-Mobilität im Fokus von Umweltschutz, Verkehrsoptimierung und wirtschaftlicher Stimulanz bedeutender werden.

Inwiefern spielt die Problematik der Feinstaubbelastung der E-Mobilität in die Hände?
Auch in Deutschland steigt der Druck auf Städte und Ballungszentren im Besonderen, den verkehrsbezogenen Umweltschutz zu stärken. Eine Balance zwischen Umweltschutz und Berücksichtigung von Bürger- und Wirtschaftsinteressen ist hierbei aber notwendig. Elektromobilität kann hier helfen, aber nicht als Selbstzweck wirken. Notwendig bleiben intelligente Konzepte, mit denen ökologische und ökonomisch sinnvolle Lösungen einhergehen. Beispielsweise reicht es im städtischen Kontext nicht aus, zusätzlich E-Autos auf die Straße zu bringen, sondern intelligent mit dem ÖPNV zu koppeln, um nicht am Ende den ÖPNV durch den Mobilisierten Individualverkehr zu kannibalisieren und das Verkehrsproblem zu erhöhen.

(*In loser Folge bittet der Verlag Vi-Strategie unter der Rubrik AKTUELLES Experten sowie Persönlichkeiten der Zeitgeschichte um Antwort zu wichtigen Fragen der Zeit. Gestartet wird heute mit einem Interview mit Dr. Oliver Rottmann, Geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig, zu wichtigen Ergebnissen einer jüngsten Delphi-Befragung seiner Institution zur Elektromobilität. Mehr zum Kompetenzzentrum, in dem Vi-Strategie GmbH Beiratsmitglied ist, ist unter http://www.kompetenzzentrum-uni-leipzig.de/  beziehungsweise http://www.kompetenzzentrum-uni-leipzig.de/beirat/nachzulesen.)

VÖB-Fachtagung zur
“Zukunft Infrastrukturentwicklung”

Geschäftsführer Vi-Strategie GmbH nimmt an Podiumsdiskussion teil

VÖB-Fachtagung zur
“Zukunft der Infrastrukturentwicklung”

Veranstalter: VÖB (Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands) , PWC und Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V. an der Universität Leipzig

Deutschland steckt im Investitionsstau. Der parteiübergreifende Ruf nach mehr Investitionen in Straßen, Netze und Bildung war auch im Bundestagswahlkampf 2017 nicht zu überhören.
Wie gelingt die gewünschte Investitionsoffensive? Brauchen wir einen “Juncker-Plan” für Deutschland? Sind die Kommunen mit ihrer Investitionskraft darauf vorbereitet?

Welchen Beitrag können smarte Infrastrukturen unter Einbeziehung von E-Mobilität leisten? Wie geht es mit der Energiewende und dem Breitbandausbau weiter?

Die VÖB-Fachtagung beschäftigt sich mit den fachlichen und politischen Rahmenbedingungen der Infrastrukturfinanzierung durch öffentliches und privates Kapital.
Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Vertreter/innen der Öffentlichen Hand, der Politik, Wissenschaft, Verbände, Banken, Wirtschafts- und Beratungsunternehmen.

Der Geschäftsführer Vi-Strategie GmbH nimmt im Workshop 3 (“Smarte Infrastrukturen – E-Mobility im kommunalen Kontext”) an der Podiumsdiskussion teil.

Termin: Dienstag, 21. November 2017

Ort: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, Berlin

Mehr zur VÖB-Fachtagung finden Sie bitte HIER.

Mehr zur Analyse des Infrastrukturbegriffs aus rechtlicher Sicht finden Sie bitte HIER.

VI-STRATEGIE NIMMT TEIL AN DER DELPHI-BEFRAGUNG ZUM STAND DER E-MOBILITÄTSSTRATEGIE DER BUNDESREGIERUNG

VI-STRATEGIE NIMMT TEIL AN DER DELPHI-BEFRAGUNG
ZUM STAND DER E-MOBILITÄTSSTRATEGIE DER BUNDESREGIERUNG

Federführend durch das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. in Leipzig wird zurzeit eine Delphi-Studie zum Thema E-Mobilität, an der Vi-Strategie GmbH im Rahmen der Expertenbefragung beteiligt ist, erarbeitet.

Damit soll das Augenmerk auf die politische Diskussion in Deutschland gerichtet werden. Grundlage bildet die HIER beigefügte Ideenskizze. Der Fokus richtet sich auf die derzeit in Deutschland vorliegenden Rahmenbedingungen. Vergleiche zu politisch gänzlich anderen Ländern mit anderen institutionellen und politisch/regulatorischen Bedingungen führen vermutlich nur teilweise weiter, nicht zuletzt mit Blick auf die intendierte Beschleunigung des deutschen Weges.

Zukunftsperspektiven sollen mit dem Delphi-Studienansatz ebenfalls integriert werden, indem kompetente bzw. am E-Mobility-Prozess beteiligte Akteure in die Befragung einbezogen und entsprechende Handlungsfelder verdichtet werden.

Im Fokus der Bundestagswahl soll der deutsche Weg analysiert und dabei gerade auch auf neue mögliche Geschäftsmodelle, nicht zuletzt für regionale Unternehmen wie Stadtwerke oder Mobilitätsdienstleister, Bezug genommen werden.

Geplant ist zudem, möglichst an einem praktischen Beispiel die Ergebnisse der Delphi-Studie umzusetzen.

Studie zum 11. Mitteldeutschen Energiegespräch

Studie zum 11. Mitteldeutschen Energiegespräch:
Elektromobilität als Handlungsfeld der Energie- und Klimapolitik
Chancen und Herausforderungen im kommunalen Kontext

Die vorliegende Studie ordnet die Elektromobilität im Kontext der Energiewende ein, beschreibt Ziele und Maßnahmen, den Status quo und die Problemfelder und bietet somit eine breite Plattform für Diskurs und Meinungsaustausch zum 11. Mitteldeutschen Energiegespräch. Die Studie unternimmt zugleich den Versuch von Zusammenfassung und Ausblick. Parallel werden Chancen und Handlungsfelder im kommunalen Kontext aufgezeigt. Das sind interessante Impulse.

Das 11. Mitteldeutsche Energiegespräch erörtert am Beispiel von Leipzig – die Stadt beschäftigt sich derzeit mit ihrem E-Mobilitäts- Konzept – und der BMW Group – der Autobauer bereitet sich sehr intensiv, wie übrigens zahlreiche weitere Mitwettbewerber, auf die Mobilitätsherausforderungen des 21. Jahrhunderts vor – das Schwerpunktthema, sammelt Erkenntnisse und spürt den wesentlichen Treibern der Elektromobilität auf.

Sehr gern würde in einer gesonderten MDEG-Studie untersucht werden, warum sich der Umstieg auf Elektromobilität so schwer gestaltet und welche Randbedingungen zum Erfolg gegeben sein müssten.

Stand der Technik, derzeitige und notwendige Infrastruktur sowie damit verbundene Herausforderungen für den Städtebau und beispielsweise individuelles Nutzungsverhalten sind hierbei nur einige Stichworte, die bei einer solchen Untersuchung zum Tragen kämen.

Hier können Sie die Studie vorab lesen:

© 2016 Verlag Vi-Strategie
44 Seiten, 10 Abbildungen
10,00 € ISBN 978-3-946697-00-8

Weitere Studien