Mit der gezielten Temperatur- und Volumenführung Kalter, intelligenter Wärmenetze ist die Versorgungssicherheit mit deutlich geringerem Aufwand und drastisch kleineren Wärmeverlusten möglich.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (13): Vortrag über hybride Energieversorgung mit Kalten, intelligenten Netzen – Quartiere auf dem Weg zur Decarbonisierung

Mit der gezielten Temperatur- und Volumenführung Kalter, intelligenter Wärmenetze ist die Versorgungssicherheit mit deutlich geringerem Aufwand und drastisch kleineren Wärmeverlusten möglich.

Bernd Felgentreff: Durch meine 30-jährige Erfahrung mit Sonne und Co. bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ohne die gravierende Veränderung unseres Nutzerverhaltens und dem Umgang mit Energie die Decarbonisierung nicht erreichbar ist.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Bernd Felgentreff, der im Workshop Sektorübergreifendes Energiemanagement über hybride Energieversorgung mit Kalten, intelligenten Netzen – Quartiere auf dem Weg zur Decarbonisierung berichtet.

Herr Felgentreff, Sie arbeiten als technischer Berater für Systemtechnik.

Geben Sie einen kurzen Überblick über ihre Beratungsschwerpunkte.   

Vor allem die beeindruckenden Energiepotentiale aus Abwärme und die Möglichkeiten der Ressourcen-Effektivität, verbunden mit der Entwicklung Kalter, intelligenter Wärmenetze sind mein wesentlicher Schwerpunkt.

Auch die deutlich erhöhten Nützlichkeiten der Erneuerbaren Energiequellen durch die niedertemperaturigen Anwendungen gehören zu meinem Themenkreis.

Weiterhin sind Sie Clusterteamleiter Solar des NEU (Netzwerk Energie & Umwelt) e.V.

Welche Aufgabenfelder betreut der Verein und welche Leistungen werden hierbei angeboten? 

Das Netzwerk verknüpft viele bisher wenig zusammenarbeitende Sektoren miteinander. So kommen Händler, Dienstleister, Hersteller, Industrie, und auch kommunale Interessen, sowie die Belange der Wohnungswirtschaft zueinander.

Mein Clusterteam „neue Energiesysteme“ (die Clusterteams Solar und Energieeffizienz sind gerade zusammen und in meine Hände gelegt worden) versucht diese Gruppen zusammen zu bringen und daraus Projekte zu entwickeln.

Können Sie aktuelle Projektbeispiele des Clusterteams Solar benennen und kurz erläutern?

Das aktuellste Beispiel ist die energetische Sanierung des Leipziger St. Georg Krankenhauses, die erhebliche Energieeffizienz-Steigerungen als Ziel hat.

Eine der neuesten Projekte ist die thermische Seewassernutzung aus den angrenzenden Seen im Südraum Leipzig, den ehemaligen Braunkohletagebauen. Dafür ist gerade eine Studie auf dem Weg, um Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu beweisen.

Zur EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Sektorübergreifendes Energiemanagement über hybride Energieversorgung mit Kalten, intelligenten Netzen – Quartiere auf dem Weg zur Decarbonisierung berichten.

Erläutern Sie was mit Kalten, intelligenten Netzen gemeint ist.

Herkömmliche Wärmenetze transportieren Wärme sehr heiß und deshalb sehr verlustreich. Die erheblichen Potentiale niedertemperaturiger Wärmequellen können in heißen Netzen nicht wirtschaftlich genutzt werden.

Mit der gezielten Temperatur- und Volumenführung Kalter, intelligenter Wärmenetze ist die Versorgungssicherheit mit deutlich geringerem Aufwand und drastisch kleineren Wärmeverlusten möglich. Sämtliche Wärmepotentiale wie zum Beispiel die Abwärme aus dem Supermarkt können eingebunden werden, was diese Art der Wärmeversorgung auch den Namen „Mitmachnetze“ einbrachte.

Vor welchen Herausforderungen steht Deutschland, ihrer Meinung nach, in Bezug auf die Decarbonisierung? 

Unser Wirtschaftssystem besteht auf der Idee, dass, wer mehr verbraucht, bekommt das, was er verbraucht, pro Einheit billiger (Bonussystem). Ohne den Wandel auf ein Malussystem, dass der belohnt wird, der weniger verbraucht, wird es niemals gelingen – Weltweit!

Bewerten Sie bitte abschließend die Möglichkeiten die Kalte, intelligente Netze im Gesamtkontext der Energiewende bieten.

Durch meine 30-jährige Erfahrung mit Sonne und Co. bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ohne die gravierende Veränderung unseres Nutzerverhaltens und dem Umgang mit Energie die Decarbonisierung nicht erreichbar ist. Die Umsetzung in möglichst vielen Quartieren von Kalten, intelligenten Wärmenetzen kann dazu einen beachtlichen Beitrag leisten.

“Sonnenenergie ist die Zukunft – im Kleinen wie im Großen.” (Georges T. Roos, Zukunftsforscher) Foto: Pixabay

Kurzvita

Herr Bernd Felgentreff…

… ist seit der politischen Wende 1990 als Seiteneinsteiger in der Solarbranche tätig.

… ist seit  29 Jahren technischer Berater für Systemtechnik.

… ist von Beginn an aktiv in den regionalen Solarvereinen wie Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, SolarCity Leipzig und dem Sonnenenergie Förderverein tätig.

… ist seit 6 Jahren Leiter des Leipziger Clusterteam Solar im Netzwerk Energie und Umwelt der Energiemetropole Leipzig (Silber-Cluster).

… begleitet ca. 4000 Anwendungen (vorrangig thermische und fotoelektrische Solartechnik) in der Beratung, der Auslegung und dem Verkauf.

… befasst sich seit 5 Jahren mit dem Thema Kalte, intelligente Wärmenetze.

Wir müssen es schaffen, aus der aktuellen Stromwende eine wirkliche Energiewende zu machen, um den Umbau des Energiesystems zu gewährleisten.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (5): Vortrag über die besondere Rolle von Energiespeichern und deren Finanzierung

Wir müssen es schaffen, aus der aktuellen Stromwende eine wirkliche Energiewende zu machen, um den Umbau des Energiesystems zu gewährleisten.

Dr. Marcel Zürn: Nur durch die intelligente Vernetzung aller Sektoren kann einerseits der Anteil erneuerbarer Energien weiter signifikant erhöht werden und andererseits Effizienzpotentiale gehoben werden.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Dr. Marcel Zürn, der im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über die besondere Rolle von Energiespeichern und deren Finanzierung berichtet.

Herr Dr. Zürn, Sie waren von 2004 bis 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart. Mit welchen Forschungsschwerpunkten haben Sie sich in dieser Zeit beschäftigt?

Im Rahmen meiner Tätigkeit am Institut für Energiewirtschaft habe ich mich in erster Linie mit der Beantwortung verschiedener energiewirtschaftlicher Fragestellungen im internationalen Kontext mit Hilfe eines allgemeinen Gleichgewichtsmodells beschäftigt. Hierzu zählten beispielsweise die Analyse verschiedener Klimaschutzmaßnahmen und die Auswirkungen auf andere Länder, die weniger stringente Ziele formuliert haben. Daneben habe ich mich mit verschiedenen Szenarien hinsichtlich des Energieträgermixes im deutschen und europäischen Energiesystem und die Auswirkungen auf die Gesamtkosten beschäftigt.

Danach waren Sie 2 Jahre als Energy Analyst bei der Boston Consulting Group in Hamburg. Welche Ergebnisse beziehungsweise Erfahrungen würden Sie hier rückblickend hervorheben? 

In meiner Zeit bei BCG habe ich hauptsächlich deutsche und europäische Stromversorger beraten. Fragestellungen waren hier bspw. die Entwicklung und Optimierung von Kraftwerksparks im europäischen Kontext. Die Branche war damals noch sehr viel stärker auf fossile und nukleare Kraftwerke fokussiert und man hat sich nur allmählich dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewidmet. Außerdem erschien es für die meisten Versorger undenkbar, dass das derzeitige Geschäftsmodell mit zentralen Kraftwerken unter Druck kommen könnte. 

In Ihrer Zeit bei Rolls-Royce Power Systems waren Sie für die Strategie im Bereich Stromerzeugungsanlagen verantwortlich. Was waren dort Ihre Erfahrungen und Eindrücke?

Hierbei ging es hauptsächlich um die Entwicklung des Bereichs Stromerzeugung von einem Produkt- zu einem Lösungsanbieter. Historisch betrachtet ist Rolls-Royce Power Systems hauptsächlich ein Lieferant von Großmotoren an OEMs. Allerdings ist ein Motor eine austauschbare Komponente und die Frage ist, wie man für den Kunden einen wirklichen Mehrwert bieten kann. Wenn man aber nicht nur das Produkt Motor, sondern eine Lösung anbieten kann, schafft man einen Mehrwert. Im Vordergrund stand hierbei die Entwicklung von integrierten Systemen zur Stromerzeugung. Dies ging beispielsweise soweit, dass RRPS einen eigenen Batteriecontainer entwickelt hat, der in Kombination mit einem Stromerzeugungsaggregat und erneuerbaren Energien zu einem Hybridsystem ausgebaut werden konnte. 

Seit 2018 sind Sie Leiter des Sektors Energie bei der Landesbank Baden-Württemberg. Mit welchen Themenschwerpunkten beschäftigt sich der Sektor Energie aktuell?

Aktuell sind wir mit unseren Kunden aus dem Bereich Energie und Versorger intensiv in der Diskussion über die aktuellen Trends und Herausforderungen und die künftigen Strategien um den Wandel der Branche bestmöglich zu bewältigen. Themenschwerpunkte sind hierbei der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien, die Entwicklung von Nah- und Fernwärmenetzen sowie der Ausbau der Stromnetze zur besseren Integration der regenerativen Energien. Ein weiterer Schwerpunkt ist sicherlich die künftige Entwicklung im Bereich Energiespeicher, wo wir eng mit den Kollegen aus dem Bereich Automobil zusammenarbeiten.

Zur EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über die besondere Rolle von Energiespeichern und deren Finanzierung berichten. Können Sie die besondere Rolle von Energiespeichern kurz definieren?

Energiespeichern kommt im Kontext der Energiewende eine besondere Bedeutung zu. In den letzten Jahren waren wir in der komfortablen Lage, dass wir in ein bestehendes und sicheres Stromsystem immer mehr erneuerbare Energien zugebaut haben, das bestehende System aber nach wie vor zur Verfügung stand.

Beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien geht es nun aber zunehmend um die Frage, wie ein künftiges Marktdesign ausgestaltet sein muss, um die Integration intelligent zu bewerkstelligen. Energiespeicher sind hierbei ein essentieller Bestandteil, da sie entlang der Wertschöpfungskette auf unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen eingesetzt werden können. Es geht in diesem Zusammenhang aber auch um die Frage, was wir unter Energiespeicher verstehen. In der derzeitigen Debatte habe ich den Eindruck, dass Energiespeicher häufig mit Batteriespeichern gleichgesetzt werden und dies greift sicherlich zu kurz.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Bezug auf das positive Gelingen der Energiewende? 

Aktuell sehe ich die gesellschaftliche Akzeptanz mit einer gewissen Sorge. Insbesondere beim weiteren Ausbau der Windenergie an Land aber auch beim Ausbau der Nord-Süd-Verbindungen gibt es teilweise starke Widerstände der Bevölkerung. Sicherlich wird es immer Vorbehalte und Proteste von direkt Betroffenen geben, die aktuellen Entwicklungen gehen aber darüber hinaus. Dies hat sicherlich auch mit den Protagonisten auf der politischen Weltbühne zu tun. Es muss aber klar sein, dass wir die Energiewende nur gemeinsam im Konsens schaffen. Die Politik sollte hierbei auch ihrer Verantwortung gerecht werden und die großen Linien vorgeben, anstatt sich im Klein-Klein täglicher Koalitionsstreitigkeiten zu verfangen.

“Es ist von zentraler Bedeutung, die Barrieren zwischen den Sektoren abzubauen und die Energiewende auch im Wärmesektor und im Verkehrssektor voranzubringen.” (Iris Gleicke) Bewerten Sie bitte diese Aussage.

Dieser Aussage kann ich voll zustimmen! Wir müssen es schaffen, aus der aktuellen Stromwende eine wirkliche Energiewende zu machen, um den Umbau des Energiesystems zu gewährleisten. Wir haben im Bereich Strom sicherlich bereits einiges geschafft. Im Jahr 2018 war der Anteil der erneuerbaren Energien bei annähernd 40% und im ersten Halbjahr 2019 konnte die Erzeugung aus erneuerbaren Energien nochmals gesteigert werden. Wenn man sich aber den Bereich Mobilität und Wärme anschaut, ist man hier auf einem stabil niedrigen Niveau. Aber nur durch die intelligente Vernetzung aller Sektoren kann einerseits der Anteil erneuerbarer Energien weiter signifikant erhöht werden und andererseits Effizienzpotentiale gehoben werden.

Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Hauptsitz Karlsruhe. Foto: Landesbank Baden-Württemberg, unter: www.lbbw.de.

Kurzvita

Dr. Marcel Zürn ist im Bereich Corporate Finance als Sector Head Energy bei der Landesbank Baden-Württemberg für die Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes Corporates und den Ausbau der Sektorexpertise im Bereich Energie verantwortlich.  Dies umfasst die enge Verzahnung der verschiedenen Geschäftsfelder, der Kunden- und Produktbereiche und die enge Zusammenarbeit mit den Kunden aus der Energiebranche zur Umsetzung tragfähiger Finanzierungslösungen bei Sicherstellung eines überzeugenden Risikomanagements.  Von 2010 bis 2018 war Dr. Zürn in verschiedenen Positionen bei der Rolls-Royce Power Systems verantwortlich für die globale Strategie im Bereich Stromerzeugung und die Einbettung in die Unternehmens- und Gruppenstrategie. Darüber hinaus begleitete er M&A Projekte, von der Identifizierung geeigneter Unternehmen über Strategic Fit-Analysen und Due-Dilligences sowohl für das klassische Produktportfolio als auch für neue Geschäftsfelder. Darüber hinaus hat er die Marktanalyse der Stromerzeugungsmärkte ausgebaut und fungierte als Experte für Energie- und Strommärkte in Gremien und Verbänden.  Zuvor war Dr. Marcel Zürn bei der Boston Consulting Group in Hamburg tätig, wo er verschiedene Projekte für deutsche und Europäische Stromversorger begleitete.  Im Rahmen seiner Tätigkeit beim Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart arbeitete Herr Dr. Zürn an verschiedenen Projekten für die Europäische Kommission, das Bundeswirtschaftsministerium und für zahlreiche Unternehmenskunden an energiepolitischen Fragestellungen.  Sein Studium der Wirtschaftswissenschaft hat er an der Universität Hohenheim als Diplom Ökonom abgeschlossen. Seine Promotion hat er im Jahr 2010 an der Universität Stuttgart in der Fakultät Ökonomie und Recht erlangt.

Ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“ gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Referenten der EAST Energy And Storage Technologies am 16./17.09.2019 in Erfurt (4): Vortrag über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme

Ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“

gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Hans Urban: Im Zuge des Ausbaus der – meist volatilen – erneuerbaren Energien werden wir natürlich Speicher brauchen.

Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe.

In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen.

Heute gelten die Fragen Hans Urban, der im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme berichtet.

Herr Urban, Sie sind seit 2017 als freiberuflicher Berater im Bereich Erneuerbare Energien und Elektromobilität tätig.

Wie kam es zu dieser beruflichen Entscheidung und der Spezialisierung auf Erneuerbare Energien und Elektromobilität? 

Im Bereich Erneuerbare Energien bin ich schon seit mehr als 18 Jahren tätig. Wenn man die 12 Jahre in der Bahnindustrie mitrechnet, eigentlich sogar mein ganzes bisheriges Berufsleben lang. Da ich die Energiewende mittlerweile als eine der größten, aber auch der spannendsten Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft ansehe, möchte ich weiter aktiv an ihr mitwirken, sowohl privat als auch beruflich.

Welche Themen bilden dabei ihre aktuellen Schwerpunkte?

Schwerpunkte sind für mich Photovoltaik und E-Mobilität. Seit meiner freiberuflichen Tätigkeit für Smart Power kamen Batteriespeicher im gewerblichen und industriellen Umfeld dazu – ein absolut spannendes Thema! 

Beraten Sie Privatpersonen und / oder Unternehmen?

In der Regel immer Unternehmen – oder auch Privatpersonen im Auftrag von Unternehmen wie Energieversorgern oder Kommunen und Landkreisen, meist in Form von Vorträgen. Nun ja, Privatpersonen berate ich auch – in meinem recht großen Bekanntenkreis – aber das halt immer unentgeltlich. Von einer Flasche Wein und einem Händedruck kann man natürlich nicht leben, aber man hat dann doch das gute Gefühl, wieder einen für die Energiewende begeistert zu haben.    

Neben ihrer Tätigkeit als Berater bieten Sie auch Vorträge und Moderationen für Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Bereich Erneuerbare Energien an. Können Sie bitte einige Beispiele hierfür nennen?

Nun ja, Vorträge habe ich oben schon erwähnt. Aktuell kam auch mal was Neues dazu und zwar Workshops in Schulen zum Thema Energiewende. Durchaus auch ein spannendes Thema!

Zur EAST Energy  And Storage Technologies exhibition & conference am 16. und 17. September 2019 im CongressCenter der Erfurter Messe werden Sie als Referent im Workshop Finanzierungen, Start-ups, rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit über Wirtschaftlichkeitsmodelle für Großspeichersysteme sprechen. Welche Relevanz besitzt die Wirtschaftlichkeit von Großspeichersystemen, ihrer Meinung nach, im Gesamtkontext der Energiewende? 

Im Zuge des Ausbaus der – meist volatilen – erneuerbaren Energien werden wir natürlich Speicher brauchen.

Die momentan im gewerblichen Bereich installierten Speicher wirken zwar auch in diese Richtung, indem sie z.B. Spitzenlasten begrenzen oder zur Netzstabilität beitragen, aber ein belastbares Geschäftsmodell „Speicher für die Energiewende“ gibt es derzeit definitiv noch nicht.

Innerhalb ihres Vortrages werden Sie auf verschiedene realisierte Praxisbeispiele eingehen. Können Sie bitte eins, als Exempel, kurz erläutern? 

Unser derzeit größtes Projekt bei AÜW im Allgäu hat immerhin 16 MW bei 8,5 MWh und eine recht anständige Wirtschaftlichkeit, es kommt ohne jede Förderung aus.

Viele Unternehmen oder auch Energieversorger könnten derzeit ähnlich wirtschaftliche Projektmodelle realisieren, aber das ist noch viel zu wenig bekannt. Aber dafür machen wir ja schließlich die Veranstaltung!

Kluge Beratung bei der Nutzung und dem Einsatz von Speichern innerhalb der Energiewende ist unabdingbar, denn das einheitliche Speicher-Geschäftsmodell gibt es derzeit nicht, so dass man stets sorgfältig die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und damit verbunden vermeidbare Risiken und Verluste analysieren muss.

Kurzvita

1964 in Haag i. OB geboren

Ausbildung

Abschluss 1989, Studium der E-Technik, Fachrichtung Energietechnik an der TU in München

Berufliche Stationen

1989 – 2000

Projekt- und Gruppenleitung im Bereich Elektrische Bahnausrüstung, Schaltbau in München

2000 – 2017

Leiter Geschäftsbereich Solar Montagesysteme, Stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Schletter GmbH in Haag

Seit 2017

Freiberuflich tätig als Berater im Bereich Erneuerbare Energien und Elektromobilität

  • Smart Power (Planung, Beratung und Bau von Speicherprojekten)
  • Schletter GmbH
  • MaxSolar
  • Regionale Energieversorger
  • Weitere Firmen und Kommunen

Seit 20 Jahren

Kommunalpolitik-Gemeinderat, Umweltreferent, Agenda 21 

Über 20 Jahren

Eigene Anwendungs-Erfahrungen: Solarthermie, Photovoltaik, Energiemanagement, Elektromobilität