„Aber die Kunst in all ihren Facetten wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sein.“

Interview mit dem Weimarer Künstler Wolf Bertram Becker:

„Aber die Kunst in all ihren Facetten wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sein.“

Wolf Bertram Becker in seinem Atelier. Fotos: Lux Becker

„Ohne Weimar ist die Geschichte der deutschen Kultur nicht denkbar“, sagte einst Altbundespräsident Roman Herzog, über die facettenreiche Stadt mit großer Vergangenheit. Hier lebt und arbeitet der Maler Wolf Bertram Becker.

Wolf Bertram Beckers Werk, in zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungen sowie Museen vertreten, ist, wie es in einem seiner Kataloge heißt, „vielschichtig und konzentriert zugleich, es spiegelt eine sehr enge Wahrnehmung der Wirklichkeit und eine besondere Art, die ganz persönlichen Empfindungen damit zu verbinden.“

AKTUELLES hat die Zeit der Veränderungen genutzt, um mit Wolf Bertram Becker darüber zu sprechen, wie es ihm und seiner Stadt derzeit ergeht.

Lieber Wolf, die aktuelle Situation hat unser gesellschaftliches Leben vollständig verändert. Wie nimmst Du dies derzeit wahr, wie geht es dir dabei?

Wir leben im Ausnahmezustand. Keiner von uns hat etwas Vergleichbares erlebt und sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. Die weltweiten Auswirkungen sind beunruhigend. Wir sind auf der einen Seite Zuschauer der Corona-Tragödie, auf der anderen Seite Akteure, die sich an unglaublich rigide Regieanweisungen zu halten haben. Wenn Grundrechte ausgesetzt werden, ist die Lage bedrohlich. Ich fühle mich nicht wohl dabei.

Stichwort Kulturstadt Weimar. Wieviel Kultur kann man in Weimar in diesen Zeiten erleben?

Ganz langsam regt sich wieder Leben. Seit Mitte März waren alle Museen und Ausstellungen geschlossen, ebenso Kinos, Theater, Galerien. Weimar machte da gegenüber anderen Städten keine Ausnahme. Das ganze kulturelle Leben mit seinen feinen Verästelungen kam zunächst beinahe vollständig zum Erliegen. Es war eine Art Schockstarre.

Später erschienen Online-Angebote im Kunstbereich, virtuelle Führungen durch Ausstellungen und Galerien, die mit viel Aufwand erstellt werden, aber doch eben nur einen ungefähren Eindruck geben können.

Unsere reale Welt lässt sich nicht 1:1 digitalisieren. Gott sei Dank! Also ist ihr Verlust schmerzhaft.

Ab Anfang Mai öffnen nun wieder die ersten Museen und Ausstellungen.

Seit der Eröffnung vor gut einem Jahr haben fast 300.000 Menschen das Bauhaus-Museum Weimar besucht und nun der Lockdown. Wie schätzt Du die Auswirkungen auf die Weimarer Museen, Theater, ja auf die gesamte Kultur- und Kunstszene ein?

Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch gar nicht absehbar. Weimar ohne seine kulturelle Vielfalt ist ein Schatten seiner selbst. Welche entstandenen finanziellen Verluste durch Landes- bzw. Bundesmittel möglicherweise kompensiert werden können, ist im Augenblick unklar. Aber Weimar hat eine aktive Kunstszene und es wird viele kleine und große Angebote und Aktivitäten geben.

Gibt es in Weimar Überlegungen, wie man aus der Stadt heraus den Kulturbetrieb wieder hochfahren kann, wie man insbesondere die Weimarer Kleinkunstszene vor einem massiven “Austrocknen” bewahren kann?

Leider bietet der städtische Haushalt kaum finanziellen Spielraum. Möglicherweise kann die Stadt als Vermieterin manche Akteure durch Mietnachlässe unterstützen. Ich hoffe sehr, dass es pragmatische Lösungen geben wird. Auch bürgerliches Engagement wird helfen können, ich bin mir da sicher.

Du bist ein sehr bekannter Maler, welchen Einfluss hat die aktuelle Situation auf deine Arbeit und die zahlreichen Künstler-Kollegen?

Zunächst einmal geht die künstlerische Arbeit weiter. Ein bildender Künstler, der freiberuflich arbeitet, weiß nie, was er im nächsten Monat verdient. Das ist eine gewisse Last, und der Außenstehende wird sagen, es sei selbstgewähltes Leid. Und das ist nicht einmal falsch. Es kann immer magere Monate geben. Dass allerdings so viele Berufsgruppen zeitgleich betroffen sind, ist ungewöhnlich. Die freiberuflichen Musiker und Schauspieler sind besonders hart betroffen.

Die Frage ist natürlich, wie es weitergeht, wie lange der Ausnahmezustand anhält, wie stark die wirtschaftliche Abwärtsspirale sein wird. Aber die Kunst in all ihren Facetten wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sein.

Wie lenkst du dich zurzeit ab?

Ich habe nicht das Gefühl, mich ablenken zu müssen. Ich mache das, was ich immer mache. Morgens einen Lauf, ca. 5 bis 10 Kilometer um meinen Kopf frei zu bekommen, meine  Gedanken zu ordnen und meinen Körper zu spüren. Ich habe aufgehört, Corona-Statistiken zu lesen, fühle mich aber dennoch gut informiert.

Du bist Vater von drei Kindern. Wie sieht euer Alltag aktuell aus?

Wir schlafen etwas länger. 9 Uhr Schulbeginn soll ja für Kinder viele Vorteile haben. Diese Chance haben wir mit dem Homeschooling! Was für ein Wort! Im Ganzen aber recht erfolgreich. Als Familie verbringen wir mehr Zeit gemeinsam als sonst, das ist natürlich eine sehr schöne Facette dieser ungewöhnlichen Zeit. Und nach wie vor gehe ich ins Atelier und habe mir damit einen Teil der Normalität bewahren können.

Viele Menschen stehen durch den Lockdown vor zahlreichen neuen Herausforderungen, wie ist es bei Dir?

Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit, die Kinder einigermaßen gut durch diese Zeit zu navigieren. Für sie ist die ganze Situation eine ungeheure Belastung.

Deine Bilder entstehen oft aus Eindrücken von Auslandsreisen. Malst du nun aus deiner Erinnerung oder wird deine Kunst jetzt von anderen Eindrücken geprägt?

Ich habe Mappen voller Skizzen, Reisetagebücher, Studien, Zeichnungen, Fotos. Und viele, viele Ideen. Es ist ein ungeheurer Fundus, aus dem ich jahrelang schöpfen könnte. Die aktuelle Durststrecke lässt sich also gut überstehen…

Woran arbeitest du aktuell?

Ich arbeite im Augenblick an Walddarstellungen und an Darstellungen von Reflexionen. Daneben habe ich begonnen, einige Bilder zu überarbeiten. Das orangene Venedigbild ist eines dieser Bilder, entsprechend auch die Signatur 2017/20.

Es gibt Bilder, die in meinen Augen nicht vollendet waren. Ich kann nicht beschreiben, woran ich festmache, dass ein Bild vollendet ist. Es existiert keine Gleichung, die sich mathematisch lösen lässt. Es ist eher Intuition, etwas Magisches.

Gibt es derzeit Projekte, die du trotz allem realisieren kannst?

Natürlich. Ich arbeite zum Beispiel an einer Grafik, in diesem Fall einem Holzschnitt, den der Förderverein eines Erfurter Gymnasiums seinen Abiturienten mit auf den Lebensweg gibt. Sie machen das seit vielen Jahren und ich bin sehr froh, dass es solche wunderbaren Traditionen gibt. 

Wie gestaltet sich der Kontakt zu deinen Käufern und Kunstliebhabern, welche Unterstützung wäre denkbar?

Es ist ruhiger als sonst. Es herrscht eine Art Dornröschenschlaf und eine gewisse Ratlosigkeit. Atelierbesuche sind im Augenblick selten. Wenn meine Kinder nicht in die Schule gehen dürfen, wenn Läden geschlossen bleiben, wenn die Galerie geschlossen bleibt, fragt man sich natürlich, ob der Besuch beim Künstler möglich ist? Er ist natürlich möglich. Außerdem gibt es das Telefon und das Internet.

Welche Botschaft würdest du gern potentiellen Käufern übermitteln?

Großartig ist, wenn sich Käufer gerade jetzt zum Kauf eines Kunstwerkes, ihres Favoriten, entscheiden. Oft gibt es ja ein Bild, eine Plastik, die man irgendwann kaufen möchte … Es klingt paradox, dass der Zeitpunkt gerade jetzt sein soll, wo doch die ganze Wirtschaft von einem Abwärtsstrudel erfasst zu sein scheint. Aber es ist eben auch eine ungewöhnliche Zeit, und auch die Künstler möchten vom Verkauf ihrer Kunst leben. Vor diesem Hintergrund ist es möglicherweise auch die Zeit ungewöhnlicher Preisnachlässe …

Lieber Wolf, vielen lieben Dank für dieses Interview und dir und deiner Familie auch weiterhin alles Gute.

AS

Mehr über Wolf Bertram Becker und die Klassikerstadt Weimar vermittelt der Film der Galerie Vi-Strategie www.youtube.com.
Dieser Film entstand im Atelier des Künstlers und an verschiedenen wunderbaren Orten in Weimar.

Weiterhin finden Sie unter www.verlag-vi-strategie/wolf-bertram-becker eine Auswahl von Wolf Bertram Beckers Werken, die über den Verlag Vi-Strategie zu erwerben sind.

“Das Bauhaus lebt in Weimar!”

“Das Bauhaus lebt in Weimar!”

Die Stadt feiert auf sehr sympathische Weise die Eröffnung des neuen Bauhaus Museum – Selbstverständnis der Stadt augenscheinlich gestärkt – Kleinod erscheint wie “kleiner Diamant” – Thüringen feierte mit

Mit dieser Überschrift titelt die offizielle Homepage der KLASSIK WEIMAR STIFTUNG am Eröffnungswochenende des neuen Bauhaus Museums.

“Das Eröffnungswochenende (5.-7. April 2019)”, so weiter, ” steht ganz im Zeichen des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses und flankiert mit Aktionen, Konzerten, Performances, Führungen und Lesungen die feierlichen Einweihungen. 

Zum Eröffnungstag am 5. April werden als erste Gäste die Bauhaus Agenten mit ihren Partnerschulen in den Museen begrüßt. Sie zeigen in Workshop-Formaten eine Auswahl an Ergebnissen ihrer gemeinsamen Arbeit. Schülerinnen und Schüler des Musikgymnasiums Belvedere treten gemeinsam mit dem STEGREIF.orchester auf.

Die Klassik Stiftung ist gemeinsam mit dem Land Thüringen und der Stadt Weimar Gastgeberin des Festakts in der Weimarhalle und öffnet kostenfrei 21-24 Uhr beide Museen für alle interessierten Besucher. Beim nächtlichen Open-Air-Konzert mit besonderer Lichtinszenierung des Bauhaus-Museums tritt das SIGNUM saxophone quartet auf. 

Am Samstag (6. April, 10-24 Uhr) und am Sonntag (7. April, 10-21 Uhr) wird das Programm bei kostenfreiem Eintritt in beiden Museen fortgesetzt. Begleitet wird die Eröffnung von einem Open-Air-Bühnenprogramm, Führungen, Lesungen, Puppenspiel, Film- und Werkstattangeboten.

Wichtige Programmpunkte sind eine Aufführung des Stuttgarter Balletts im Deutschen Nationaltheater Weimar, die Bauhaus Parade, die Lichtinstallationen auf dem Jorge-Semprún-Platz, die Feuerskulptur (Stadt Weimar) und der Hannes-Meyer-Pavillon (Kunstfest Weimar).”

Der Verfasser dieser Zeilen ließ es sich vergangenen (frühen) Sonnabendabend nicht nehmen, aus dem nahen Erfurt kommend, in die Schlange der Museumsgäste einzureihen.

Etwa 30 Minuten dauerte die Wartezeit, weniger, so die Information beim Warten, als Freitagnacht zuvor, wo letztlich sogar einige Wenige es nicht mehr schafften, Einlass zu erhalten. Vor einem Museum auf Einlass warten, das kann, so die Erfahrung, kulturelle Kommunikation bedeuten, mindestens jedoch ein Gefühl vermitteln, was für ein Besucher-Klientel Einlass begehrt.

In Weimar waren es die Bürger, die Gäste, war es Thüringen. Sie feierten allesamt auf sehr sympathische Weise das neue Bauhaus Museum – leise voller Stolz und in Eintracht. Vergessen sind die unendlichen Diskussionen über den Standort, insbesondere auch vergessen, oder gar nicht bekannt, wie im Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages mindestens ein Vertreter aus Thüringen um dieses Bauhaus Museum gerungen hat. Herzlichen Dank!!

Ein paar Bilder als Impressionen sollen den Moment des Eröffnungswochenendes beschreiben und dieses Kleinod, das, so ein Besucher, neben Goethe und Schiller wie ein kleiner Diamant erscheint, würdigen. Text und Fotos: RO.

15. Mitteldeutsches Energiegespräch am 04. Juni 2018 auf Schloss Ettersburg (bei Weimar)

AKTUELL IM ANSCHLUSS AN DEN 8. THÜRINGER BREITBANDGIPFEL – 15. MITTELDEUTSCHES ENERGIEGESPRÄCH AM 04. JUNI 2018 AUF SCHLOSS ETTERSBURG 

Energiewende – Zukunft Breitband?

Ziel 2025: Gigabit-Gesellschaft – Eine “fortgeschrittene Informationsgesellschaft, die vollständig von Informations- und Kommunikationstechnik durchdrungen ist”

Das 15. Mitteldeutsche Energiegespräch widmet sich dem Thema Breitband als wichtigem Faktor einer zukunftsfähigen Wirtschafts- und Versorgungsstruktur und reflektiert den 8. Thüringer Breitbandgipfel vom gleichen Tag in Erfurt.
“Wir gestalten den Weg in die Gigabit-Gesellschaft mit höchster Priorität”, so heißt es hierzu im am 12. März 2018 unterschriebenen Koalitionsvertrag, “Deshalb wollen wir den flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 erreichen.
Wir wollen den Netzinfrastrukturwechsel zur Glasfaser. Unser Ziel lautet: Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus.
Schulen, Gewerbegebiete, soziale Einrichtungen in der Trägerschaft der öffentlichen Hand und Krankenhäuser werden wir bereits in dieser Legislaturperiode direkt an das Glasfasernetz anbinden.

Dafür ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Telekommunikationsanbietern und Staat erforderlich. Wir gehen von einem öffentlichen Finanzierungsbedarf von zehn bis zwölf Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode aus, die wir in einem Gigabitinvestitionsfonds verlässlich bereitstellen.

Hierfür werden wir die Erlöse aus der Vergabe der UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden bereitstellen und wollen bis 2021 im Haushalt sicherstellen, dass das Fördervolumen insgesamt erreicht wird.”

Diskutieren Sie mit Experten das Thema in angenehmer Atmosphäre.

Nähere Einzelheiten zum Gespräch sowie den organisatorischen Ablauf entnehmen Sie bitte dem Flyer.

Diesen können Sie HIER ansehen.

Jana Liebe


Jana Liebe

Vita

lebt derzeit in Weimar, die Malerei ist ihr Hobby seit dem Jugendalter.

seit 2008
leitende Tätigkeiten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Thüringen

1996–2003
Geographie-Studium an der Technischen Universität Dresden und Karlsuniversität Prag

1996
Abitur am St.-Afra-Gymnasium Meißen

Einzelausstellungen

2017-2018
“BACK TO THE ROOTS” bei systematics NETWORK SERVICES GmbH in Dresden

2017
“Kunst trifft SOLAR II” bei maxx solar & energie GmbH & Co.KG in Waltershausen

2016
“COLORFUL ADVENTURES II” bei Büchers Best in Dresden

2013
Kunst trifft Solar: “COLORFUL ADVENTURES” bei maxx solar & energie GmbH & Co.KG in Waltershausen

Werke

Gespräch mit der Künstlerin Jana Liebe

Jana Liebe

“Ich bin anspruchsvoller geworden, was die Qualität der Pinsel, Farben und Leinwände betrifft. Über Kreativität denke ich nicht nach, sie ist einfach da oder nicht.”(8*)

Weitere Künstlerin in der Galerie des Verlags Vi-Strategie/Im Gespräch mit JANA LIEBE

Mit einer weiteren sehr interessanten Künstlerin bereichert ab heute der Verlag Vi-Strategie sein Galerie-Programm: JANA LIEBE

„Jana Liebe”, so die Dipl.-Gemälderestauratorin Sonja Bretschneider, „spielt mit Formen, Farben und Strukturen intuitiv auf der Leinwand. Ihre eigenen, oft kaleidoskopischen Kompositionen entstehen durch die Transformation ihrer Gedanken- und Lebenswelt und finden dadurch ihren ganz besonderen künstlerischen Ausdruck.“.

AKTUELLES hatte Gelegenheit, mit der Künstlerin, die in Weimar wohnt, ein Interview zu führen.

Wann haben Sie mit Ihrer Kunst begonnen?

In meiner Jugend und während meines Auslandsaufenthaltes in Prag habe ich viel mit Bleistift, Kohle und Kreide gezeichnet, zur Malerei bin ich erst 2010 gekommen.


Was bedeutet Kunst für Sie?

Ein wunderbarer Ausgleich und die Verbindung zu mir selbst.


Ist es eher Arbeit oder Leidenschaft?

Leidenschaft.


Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Intuitiv, farbenfroh, kontrastreich.


Wer oder was inspiriert Sie?

Menschen, Momente, Begegnungen, Orte, Bauwerke, Landschaften, meist sind es nur kleine Details.

Haben Sie Ihre Motive im Kopf, wenn Sie beispielsweise Ihren Stift in die Hand nehmen?

Beim Zeichnen ja, beim Spachteln und Malen nein.


Wie wichtig ist das richtige Equipment? Oder ist Kreativität wichtiger als das Equipment?

Ich bin anspruchsvoller geworden, was die Qualität der Pinsel, Farben und Leinwände betrifft. Über Kreativität denke ich nicht nach, sie ist einfach da oder nicht.


Was ist Ihr aktuelles künstlerisches Projekt?

Lassen Sie sich überraschen…


Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, das Sie besonders beeindruckt hat?

Da gibt es viele. Spontan fallen mir die van Gogh-Gemälde mit ihrer enormen Leuchtkraft in Amsterdam oder die Domfenster von Chagall in Merz ein. Der Brücke-Maler Kirchner und die Bauhäusler Kandinsky und Klee haben mich definitiv beeinflusst. Und auch, wenn die Renaissance nicht meine favorisierte Epoche ist, kann ich mich der kraftvollen Wirkung der originalen Raffael- und Michelangelogemälde, wie sie zum Beispiel in London oder im Vatikan zu sehen sind, nicht entziehen.

Werke

(*In loser Folge bittet der Verlag Vi-Strategie unter der Rubrik AKTUELLES Experten, Zeitzeugen und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte um Antwort zu allgemein-interessierenden Fragen.
Im 8. Interview (Sehen Sie bitte auch AKTUELLES vom 14.03.2018 ff) gibt die in Weimar wohnende Künstlerin JANA LIEBE Auskunft über Ihr künstlerisches Schaffen. NACHDRUCK OHNE GENEHMIGUNG NICHT GESTATTET.)

Gespräch mit der Erfurter Künstlerin und Weltbürgerin Cornelia Theimer Gardella

Cornelia Theimer Gardella

“Für mich ist Kunst eine Form der Kommunikation,
und die Technik liefert mir die ‘Worte'” (5*)

Im Gespräch mit der Erfurter Künstlerin und Weltbürgerin CORNELIA THEIMER GARDELLA

Mit dem heutigen Tag konnte der Verlag Vi-Strategie eine weitere Künstlerin für seine Galerie gewinnen: Cornelia Theimer Gardella.

Cornelia Theimer Gardella beschäftigt sich, wie sie selbst von sich sagt, in ihren Fotografien und textilen Arbeiten mit der Erkundung von „Orten“.

Ihre künstlerische Tätigkeit ist eng mit ihren Reisen verbunden, die sie oft in karge Landschaften und abgelegene Gegenden führen. Dort verbringt sie immer wieder längere Zeit, um sowohl ihre persönliche Beziehung als auch die Verbundenheit anderer Menschen zu diesen Landschaften zu entdecken und zu dokumentieren. (Sehen Sie bitte auch HIER ihre Vita.)

Am Webstuhl verarbeitet sie ihre Eindrücke zu abstrakten Tapisserien, die durch eine reduzierte Farb- und Formensprache charakterisiert sind.
In ihren Fotografien geht sie direkter auf ihre jeweilige Umgebung und die Menschen, die ihr begegnen, zu. Dabei geht es ihr um das Erzählen ganz individueller Geschichten, die auf ihre Weise die Universität menschlicher Erfahrungen widerspiegeln.

AKTUELLES hatte Gelegenheit, mit der Erfurter Künstlerin und Weltbürgerin ein Interview zu führen.

Wann haben Sie mit Ihrer Kunst begonnen?

Ich habe mich bereits als Studentin in Jena mit der Fotografie beschäftigt, hinzu kam später das Weben. Im Januar 2005 bin ich dann nach New Mexico, im Südwesten der USA, gegangen, um Textilkunst zu studieren, und seit dieser Zeit sehe ich mich auch selbst als Künstlerin.


Was bedeutet Kunst für Sie? – Ist es eher Arbeit oder Leidenschaft?

Es ist beides. Jedes Projekt fängt mit der Leidenschaft für die Kunst an, dann kommt die Arbeit, um aus einer Idee, einer Inspiration, ein fertiges Werk zu schaffen. Kunst ist oft harte Arbeit und die Leidenschaft für die Kunst treibt mich an, meine Arbeit fortzusetzen.


Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Reduziert, klar und ruhig. Das ist zumindest mein Ziel. In meinen Arbeiten versuche ich, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, zum Beispiel auf eine bestimmte Farbkombination oder klare Linien.


Wer oder was inspiriert Sie?

Meine Reisen, die mir immer wieder neue Blickwinkel bieten, karge Landschaften, weite Horizonte und die Zusammenarbeit mit Künstlerkollegen.


Haben Sie Ihre Motive im Kopf, wenn Sie beispielsweise ihren Fotoapparat in die Hand nehmen?

Ich habe eine generelle Vorstellung von den Motiven, die ich an einem jeweiligen Tag fotografieren möchte, doch die eigentlichen Bilder entstehen dann aus dem Moment heraus. Oft stecke ich mir einen zeitlichen Rahmen, in dem ich die Motive aufnehme, um dadurch unter anderem veränderte Lichtverhältnisse in der Landschaft zu dokumentieren.

Ihre Fotografien leben von Emotionen. Wie schaffen Sie es, diese einzufangen?

Sowohl meine Landschaftsaufnahmen als auch meinen Portraits entstehen immer aus einem anfänglichen Gefühl heraus. Sei es eine bestimmte Stimmung in der Natur, die mich bewegt, oder die persönliche Verbundenheit zu einem Menschen. Erst später kommt die strukturierte Planung des Projektes. Wenn die Betrachter diese anfänglichen Emotionen in einer Fotografie wiedererkennen, ist sie für mich gelungen.


Wie wichtig ist Technik? Oder ist Kreativität wichtiger als Technik?

Die Kreativität steht am Anfang, sie liefert die Ideen. Handwerkliches Können oder Technik ist die Sprache, der ich mich bedienen kann, um diese Ideen möglichst präzise auszudrücken. Für mich ist Kunst eine Form der Kommunikation, und die Technik liefert mir die „Worte“. Je besser ich mein Handwerk beherrsche, desto größer ist mein Wortschatz. In meinem künstlerischen Prozess versuche ich, das Gleichgewicht zwischen Kreativität, Intuition und Handwerk zu halten.


Was ist Ihr aktuelles künstlerisches Projekt?

Aktuell plane ich zusammen mit meiner schwedischen Kollegin Emelie Rygfelt Wilander einen Künstleraufenthalt in Fengersfors (Schweden) im Juni 2018. Zusammen mit 10 internationalen Künstlern werden wir uns mit dem Thema Heimat und Fremde beschäftigen und die entstandenen Arbeiten im Anschluss in einer Ausstellung zeigen.


Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, das Sie besonders beeindruckt hat?

Kein einzelnes Kunstwerk. Mich faszinieren Werke, die mit ihrer Umgebung in einen Dialog treten, besonders im natürlichen Raum. Beispiele hierfür sind die Basaltsäulen-Installation „Áfangar“ von Richard Serra auf der Insel Viðey in Reykjavík oder „15 untitled works in concrete“ von Donald Judd in der Wüste von West Texas. Beide Werke müssen vom Betrachter „erlaufen“ werden und bieten immer neue Blickwinkel auf die sie umgebende Landschaft, welche wiederum die Werke unter anderem durch wechselnde Licht- und Schattenspiele in Bewegung hält.

Werke

(*In loser Folge bittet der Verlag Vi-Strategie unter der Rubrik AKTUELLES Experten, Zeitzeugen und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte um Antwort zu allgemein-interessierenden Fragen.
Im 5. Interview (Sehen Sie bitte auch AKTUELLES vom 05./20.01 und 01./23.02.2018) gibt die Erfurter Künstlerin und Weltbürgerin CORNELIA THEIMER GARDELLA Auskunft über ihr künstlerisches Schaffen. NACHDRUCK OHNE GENEHMIGUNG NICHT GESTATTET.)

Wolf BERTRAM BECKER
Long Distance │ Malerei

Wolf BERTRAM BECKER

Long Distance │ Malerei

Viele von Wolf Bertram Beckers Ansichten sind leuchtende Bilder, aber ihre Strahlkraft entwickelt sich aus den Farben selbst, ihrer ungebrochenen Klarheit oder ihrer Reaktion auf benachbarte Kontrastfarben. Niemals geht es um die Imitation natürlicher Lichtverhältnisse, sondern um ein Licht im Bild selbst, das mit einer bestimmten vorgefundenen Beleuchtungssituation, einem vorübergehenden und einmaligen Zustand, nichts mehr zu tun hat. Auch in dieser Beziehung sind Wolf Bertram Beckers Szenerien selbständige, nicht abbildende Schöpfungen.

Weil er die veränderlichen Eindrücke der Wirklichkeit im bildnerischen Prozess aus ihrer Zufälligkeit löst und sie verfestigt, atmen sie eine Aura der Ewigkeit. Im Dialog mit dem charakteristischen Konzept der Farbbehandlung macht die zeitlose Einsamkeit der Szenerien die Unverwechselbarkeit von Wolf Bertram Beckers Schaffen aus. Er bedarf dazu weder konstruierter Themen noch lauter und effektvoller Darstellungsmittel. Alles, was er braucht, um sein Seherleben zur Anschauung zu bringen, bringt die Malerei seit Urzeiten mit.

Dr. Angelika Steinmetz-Oppelland, Kunsthistorikerin, Jena

Wolf BERTRAM BECKER
Long Distance │ Malerei
Katalog zur Ausstellung 2016
in der Kunsthalle “Harry Graf Kessler”, Weimar
1. Auflage, 96 Seiten, 80 Bilder
Preis: 24,95 €

Über den Verlag bestellbare Werke

MAKE WALLS TALK! 6. GENIUS LOCI WEIMAR 11. – 13. AUGUST 2017

MAKE WALLS TALK!

6. GENIUS LOCI WEIMAR 11. – 13. AUGUST 2017

Seit 2012 wird Weimar jeden Sommer zum Treffpunkt für Künstler der digitalen Avantgarde, Kulturbegeisterte und Wissenschaftler.
Die Visualisierung von Architektur und Musik in einzigartigem digitalen Zusammenspiel ist eines der Markenzeichen des Events.

Mit mehr als 50.000 Besuchern im vergangenen Jahr ist das Festival eine der meist besuchten Veranstaltungen im Rahmen des Weimarer Sommers.
Auch dieses Jahr kamen zahlreiche Besucher von auswärts.

Genius Loci Weimar gehört zu den international bekanntesten Festivals für audiovisuelle Kunst und Fassadenprojektionen und möchte mit den qualitativ hochwertig produzierten AV-Installationen Fassaden neu zum Leben erwecken und unter neuen Blickwinkeln betrachten.

Mit der sich immer weiter entwickelnden Medienkunst, dem Videomapping, hat Genius Loci Weimar den Anspruch historische Gebäude neu zu definieren und das Zusammenspiel von Geschichte und Architektur für den Besucher erlebbar zu machen.

Jedes Jahr werden neu zu bespielende Bauwerke in der Stadt Weimar für den Wettbewerb und das Festival ausgewählt.

Das Festival zeichnet sich im Zusammenspiel verschiedener Bereiche der Kultur aus. Optimal verortet in der Dichter-, Denker- und Musikerstadt sowie dem Geburtsort des Bauhaus ist das Festival mit der mittlerweile sechsten Ausgabe ein wichtiges Kulturevent der Region geworden.